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Lexikon Krebstherapien für Hunde

Dies ist eine Projektseite der Plattform Krebs beim Hund. Hier entsteht ein Lexikon und Wissenspool für Krebserkrankungen und Krebstherapien für Hunde. Es ist der ideale Ort, um Besuchern mehr Informationen zum Thema Krebs beim Hund und Hintergrund zu unserer Arbeit zu geben.  Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung 

Der Einsatz von Inteferonen in der Tiermedizin

Interferone sind Proteine, die vom Immunsystem produziert werden und eine zentrale Rolle in der Immunabwehr gegen Infektionen und Krebs spielen. Sie werden sowohl in der Veterinärmedizin und Humanmedizin als biologische Immunmodulatoren eingesetzt, um das Immunsystem zu stimulieren und das Tumorwachstum zu hemmen.

Arten von Interferonen für Krebserkrankungen bei Hund

Es gibt verschiedene Klassen von Interferonen, die in der Krebstherapie relevant sein können:

  1. Typ-I-Interferone (z. B. Interferon-α, Interferon-β):

    • Aktivieren Immunzellen wie natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und T-Zellen.

    • Hemmen die Proliferation (Vermehrung) von Krebszellen.

    • Werden häufig in der Tumorbehandlung untersucht.

  2. Typ-II-Interferone (z. B. Interferon-γ):

    • Verstärken die Antigenpräsentation, sodass das Immunsystem Tumorzellen besser erkennen kann.

    • Fördern die Entzündung in der Tumorumgebung, um Krebszellen anzugreifen.

  3. Rekombinante Interferone:

    • Künstlich hergestellte Interferone, z. B. rekombinantes Interferon-ω (omega), werden speziell in der Veterinärmedizin für Hunde eingesetzt.

Wirkungsweise von Interferonen

Interferone wirken in der Krebstherapie durch mehrere Mechanismen:

  1. Stimulation des Immunsystems:

    • Aktivieren Immunzellen, um Tumorzellen anzugreifen.

  2. Hemmung der Zellteilung:

    • Stoppen das Wachstum von Tumorzellen und induzieren deren Apoptose (programmierter Zelltod).

  3. Hemmung der Blutgefäßbildung (Angiogenese):

    • Reduzieren die Versorgung des Tumors mit Sauerstoff und Nährstoffen.

  4. Förderung der Antitumor-Antwort:

    • Erhöhen die Sichtbarkeit von Tumorzellen für das Immunsystem, indem sie die Expression von MHC-Molekülen auf deren Oberfläche verstärken.

Einsatz bei Hunden

Interferone werden beim Hund vor allem bei bestimmten Krebsarten oder als ergänzende Therapie eingesetzt, darunter:

  • Mastzelltumoren: Unterstützung der Immunantwort und Hemmung des Tumorwachstums.

  • Hämangiosarkom: Verlangsamen das Fortschreiten der Erkrankung.

  • Malignes Melanom: Unterstützung der Immuntherapie.

  • Leukämien und Lymphome: Unterstützung der Chemotherapie.

  • Papillomavirus-induzierte Tumoren: Besonders bei viralen Tumoren, z. B. oralen Papillomen, können Interferone wirksam sein.

 

Verabreichung und Dosierung

  • Interferone werden typischerweise subkutan (unter die Haut) oder intravenös verabreicht.

  • Sie können auch in niedrigen Dosen oral verabreicht werden, um Nebenwirkungen zu minimieren, wobei ihre Wirksamkeit bei oraler Gabe teilweise begrenzt ist.

Die Wirksamkeit von Interferonen in der Krebstherapie beim Hund ist unterschiedlich und hängt von der Art des Tumors, dem Krankheitsstadium und der individuellen Reaktion des Hundes ab:

  1. Positive Effekte:

    • Interferone können das Tumorwachstum bei einigen Krebsarten verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.

    • Besonders bei viralen Tumoren zeigen sie gute Ergebnisse.

  2. Eingeschränkte Wirksamkeit:

    • Bei aggressiven oder fortgeschrittenen Tumoren ist die Wirksamkeit oft begrenzt.

    • Interferone sind selten eine alleinige Therapie und werden oft mit Chemotherapie, Bestrahlung oder anderen Immuntherapien kombiniert.

  3. Individuelle Reaktion:

    • Manche Hunde sprechen gut auf Interferone an, während andere wenig bis keine Verbesserung zeigen.

 

  

Interferone können eine wertvolle Ergänzung in der Krebstherapie beim Hund sein, insbesondere bei viralen Tumoren oder als unterstützende Maßnahme. Ihre Wirksamkeit ist jedoch von vielen Faktoren abhängig, und sie werden selten als alleinige Therapie eingesetzt. Vor Beginn der Behandlung sollte die Prognose und der mögliche Nutzen mit einem Tierarzt besprochen werden, der auf Onkologie spezialisiert ist.

Wirksamkeit von Interferonen bei Krebstherapien für den Hund

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