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Leni (Admin)

Der Stein in der Tasche: Leben mit der Trauer um einen Hund

Heute möchte ich etwas mit euch teilen, das mir besonders am Herzen liegt. Es wird persönlich – denn ich möchte von der Trauer um meinen Riesenschnauzer Faxe erzählen, die mich seit seinem Abschied vor einigen Jahren begleitet. Faxe erkrankte mit nur sechs Jahren an einem amelanotischen Melanom der Maulschleimhaut. Wir kämpften zusammen wie die Löwen und konnten dem Krebs - nach einer nahezu aussichtslosen Prognose von ursprünglich nur einigen Wochen - mit einem ganzheitlichen Therapieplan und viel Zuversicht noch zwei gemeinsame Jahre abtrotzen. Faxe war mein geduldiger Kumpel, Begleiter durch viele Lebenslagen und ein Meister des Jetzt. Sein Verlust traf mich trotz der palliativen Zeit erbarmungslos, bitterlich und mitten ins Herz. Es ist bis heute ein Verlust, den ich zwar auch produktiv umwandeln konnte. Indem ich den Ratgeber "Diagnose Krebs beim Hund" verfasst und in Gedenken an ihn und unseren Weg die wunderbare Seite www.krebsbeimhund.com gründen durfte. Die Plattform soll allen Hunden mit einer Krebserkrankung diejenige Unterstützung zuteil werden lassen, die wir damals schmerzlich vermisst haben: Ganzheitliche Krebsberatung, innovative Tiermedizin und emotionale Unterstützung der Halter! Doch es ist auch eine Trauer, die ich bislang mit mir selbst ausgemacht habe. Vor Kurzem hat ein Buch den Weg zu mir gefunden, das genau diesen stillen Schmerz empathisch und treffend anspricht.

Faxe als Junghund noch ohne Zeichen von Krebs
Faxe war schon als Junghund eine coole Socke ;-) Hier mittendrin dabei bei einem Motorcross Event

Erinnerungen an einen geliebten Hund

Die Illustration und Textsammlung „Der Hunde-Himmel“ von Gabriela Burri, die ich beim Aufbau unserer Seite kennenlernen durfte, hat mich tief berührt. Gabriela, die selbst ihren vierbeinigen Gefährten an den Krebs verloren hat, betreibt die page www.seelen-hund.ch. Ihr Buch ist keines voller Worte und doch sagt es viel. Auch wenn sich vielleicht nicht jedermann mit der gängigen

Symbolik des Regenbogenlandes identifiziert, ist das Buch ansprechend gestaltet. Und es ruft Erinnerungen wach – nicht mit dem Anspruch, Trauer zu erklären oder zu belehren, sondern mit einer liebevollen Art. Das hat mich an die Analogie mit dem "Stein der Trauer" erinnert, die für mich die Emotionen um den Verlust eines anvertrauten Tieres sehr gut beschreibt:

Vom Loslassen und dem Stein der Trauer

Die Trauer um einen geliebten Hund ist wie ein kostbarer, seltener Stein, den man in seiner Hosentasche trägt. Anfangs fühlt er sich schwer und unhandlich an, drückt bei jedem Schritt, erinnert unablässig an den Verlust. Er wird nicht kleiner. Er wird nicht leichter. Denn dieser Stein ist die greifbare Erinnerung an die tiefe Zuneigung, die du für deinen Hund empfunden hast – und er für dich. Er ist ein Teil von dir, ein Beweis für all die Momente, die ihr geteilt habt. Manchmal hört man dann vielleicht Kommentare wie "irgendwann musst du deinen Hund loslassen, dann wird es leichter!" Warum sollte man diesen Schatz loslassen? „Loslassen“ – dieses Wort habe ich nie verstanden. Es klingt, als müsste man sich von den Gefühlen und den Erinnerungen trennen, um weitergehen zu können. Aber warum sollte man das wollen? Was bleibt, wenn man loslässt? All die Lektionen, die Aufgaben, die Freude, die Überraschungen, das Vertrauen, die Freundschaft und die Hingabe, die ein Hund in dein Leben bringt, ist doch kein Ballast, den man abwerfen muss. All das ist ein Geschenk, das man für immer mit sich tragen darf. Der Stein in deiner Tasche erinnert dich daran, dass dein Hund Teil deines Lebens war und immer sein wird. Vielleicht verändert sich die Art, wie du ihn wahrnimmst. Du lernst, mit der Schwere zu leben, sie als etwas Kostbares zu begreifen. Der Schmerz und das Bedauern sind da, ja – aber dies ist der Preis für eine Verbindung, die rein war und einzigartig und die Spuren hinterlässt.

Riesenschnauzer im Schnee schaut zurück zu seinem Leben
Der Weg der Trauer ist für jeden Tierbesitzer individuell. Mach's gut Dicker!

Trauer als Teil des Lebens

Man wird nicht stärker, indem man vergisst oder loslässt. Man wird stärker, indem man akzeptiert, dass diese Trauer ein Teil des Lebens ist – und dass es in Ordnung ist, sie zu tragen. Denn dieser Stein in deiner Tasche ist nicht nur schwer; er ist auch schön. Und er gehört dir. Für immer.

Unsere Unterstützung bei Trauer um deinen Hund

Ich wünsche allen Lesern viel Kraft und Akzeptanz auf ihrem eigenen Weg der Trauer. Mögen wir den Mut finden, den Stein in unserer Tasche zu tragen, ihn herauszuholen und anzuschauen – mal mit einem Lächeln und schönen Erinnerungen, mal mit Wehmut und Tränen. Denn dieser Stein ist ein Teil von uns, ein Zeichen unserer Zugehörigkeit und ein Beweis dafür, dass wir nie ganz allein sind.

Als meine Trauer und die Schuldgefühle damals übermächtig wurden, habe ich mir Unterstützung gesucht. Es war eher dem Zufall geschuldet, dass mein Coach selbst eine Hündin hatte und all die Gefühle nachvollziehen konnte. Eine spezielle Begleitung durch Krisen und Tiertrauer gab es damals nicht. Nun - das haben wir geändert: Falls ihr Unterstützung sucht, um mit Krankheit, Trauer und Verlust umzugehen, stehen wir euch gerne zur Seite. Hier haben wir unsere Angebote zur emotionalen Begleitung für euch zusammen gestellt.



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