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Lexikon für Tumore & Krebserkrankungen
beim Hund

Dies ist eine Projektseite der Plattform Krebs beim Hund. Hier entsteht ein Lexikon und Wissenspool für Krebserkrankungen und Krebstherapien für Hunde. Es ist der ideale Ort, um Besuchern mehr Informationen zum Thema Krebs beim Hund und Hintergrund zu unserer Arbeit zu geben.  Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung 

Lymphome beim Hund sind eine onkologische Diagnose, die ohne Behandlung schnell fortschreiten. Oft geht sie mit großen Sorgen und Ängsten einher, da diese Form der Krebserkrankung mit einer unheilbaren Prognose assoziiert wird. Doch ein Lymphom bedeutet nicht zwangsläufig das Ende – es gibt mittlerweile zahlreiche therapeutische Ansätze, die das Leben eines betroffenen Hundes erheblich verlängern und seine Lebensqualität erhalten können. Während in einigen Fällen eine palliative Begleitung im Vordergrund steht, gibt es auch viele Hunde, die mit einer gezielten Behandlung noch lange Zeit ein glückliches Leben führen können. Eine frühzeitige Diagnose und ein individuell abgestimmter Therapieplan sind entscheidend, um die bestmöglichen Chancen für das Tier zu nutzen.

Lymphome entstehen aus bösartigen Veränderungen der Lymphozyten, einer Unterart der weißen Blutkörperchen. Diese Erkrankung kann in verschiedenen Organen auftreten, am häufigsten jedoch in den Lymphknoten, der Milz, der Leber und dem Knochenmark. Lymphome beim Hund lassen sich in verschiedene Arten einteilen:
 

  1. Multizentrisches Lymphom – Die häufigste Form, die in den peripheren Lymphknoten beginnt.

  2. Alimentäres Lymphom – Betrifft den Magen-Darm-Trakt.

  3. Mediastinales Lymphom – Entwickelt sich im Brustraum.

  4. Kutanes Lymphom – Befällt die Haut und Schleimhäute.

  5. ZNS-Lymphom – Betrifft das zentrale Nervensystem.

  6. Extranodales Lymphom – Entwickelt sich in atypischen Organen wie Leber, Niere oder Auge.

Lymphome: Unterschiede und Ausprägungen

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Eine wichtige Unterscheidung ist die zwischen großzelligen und kleinzelligen Lymphomen: Großzellige Lymphome wachsen meist aggressiver und haben eine schlechtere Prognose, während kleinzellige Lymphome oft langsamer fortschreiten. Zusätzlich gibt es blastische Lymphome, die durch unreife, schnell wachsende Zellen gekennzeichnet sind.
Die Einteilung erfolgt weiter nach der Ursprungszelllinie in B-Zell-Lymphome, die in der Regel besser auf Chemotherapie ansprechen, und T-Zell-Lymphome, die oft aggressiver verlaufen und eine schlechtere Prognose haben.

 

  • B-Zell-Lymphome sind häufiger und sprechen in der Regel besser auf Chemotherapie an. Sie verlaufen meist weniger aggressiv und haben eine bessere Prognose.

  • T-Zell-Lymphome hingegen sind oft aggressiver und schwieriger zu behandeln. Sie neigen zu einer schnelleren Metastasierung und sprechen weniger gut auf Standardtherapien an. Bestimmte Medikamente wie Lomustin werden speziell für T-Zell-Lymphome eingesetzt, um die Behandlungsoptionen zu verbessern. Eine Immunphänotypisierung ist essenziell, um den Zelltyp zu bestimmen und eine optimale Therapie zu planen.

 

Eine besondere Form ist das epitheliotrope T-Zell-Lymphom (ETZL), das vor allem die Haut betrifft und schwer zu behandeln ist. Bekannte Lymphomarten beim Hund sind unter anderem das alimentäre (Magen-Darm-), das mediastinale (Brustraum-) und das multizentrische Lymphom, das die Lymphknoten betrifft und am häufigsten vorkommt.

Welche sind die Symptome bei Lymphomen?

Die Symptome eines Lymphoms hängen von der betroffenen Form ab:

  • Multizentrisches Lymphom: Schmerzlose, vergrößerte Lymphknoten am Hals, in der Leiste oder hinter den Knien.

  • Alimentäres Lymphom: Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit.

  • Mediastinales Lymphom: Atemnot, Husten, Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle.

  • Kutanes Lymphom: Hautveränderungen wie Knoten, Rötungen, Geschwüre oder Haarausfall.

  • ZNS-Lymphom: Neurologische Symptome wie Krampfanfälle, Koordinationsstörungen.

  • Extranodales Lymphom: Organfunktionsstörungen je nach betroffener Region.

Wie erfolgt die Diagnostik?

Die Diagnose eines Lymphoms erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Klinische Untersuchung: Tastbefund der Lymphknoten.

  2. Feinnadelaspiration oder Biopsie: Zur zytologischen oder histologischen Untersuchung der entarteten Zellen.

  3. Blutuntersuchung: Zur Beurteilung von Leber- und Nierenwerten sowie einer eventuellen Anämie.

  4. Röntgen und Ultraschall: Zur Beurteilung der inneren Organe und möglicher Metastasen.
     

  5. Immunphänotypisierung (Flowzytometrie oder PARR-Test): Zur Unterscheidung zwischen B- und T-Zell-Lymphomen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Labormethode, mit der Oberflächenmarker der Lymphozyten analysiert werden, um den genauen Zelltyp festzustellen. Diese Untersuchung ist essenziell für die Wahl der bestmöglichen Therapie, da B-Zell- und T-Zell-Lymphome unterschiedlich auf Behandlungen ansprechen.

Wie ist die Prognose für Lymphome?

Die Prognose hängt stark von der Lymphomform, dem Subtyp und der Behandlung ab:

  • Unbehandelt: Lebenserwartung oft nur wenige Wochen bis Monate.

  • Chemotherapie: Kann das Leben je nach Ansprechen der Therapie um Monate bis Jahre verlängern.

  • B-Zell-Lymphome: Reagieren in der Regel besser auf Chemotherapie als T-Zell-Lymphome.

Welches sind die tiermedizinischen Behandlungsmöglichkeiten?

Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Lymphomtyp, das Stadium der Erkrankung, der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes und die individuellen Therapieziele des Halters. Während die Chemotherapie als Goldstandard gilt, gibt es eine Vielzahl weiterer Therapieoptionen, die je nach Fall zum Einsatz kommen können. Manche dieser Methoden dienen der Lebensverlängerung, andere der Verbesserung der Lebensqualität. Die Kombination verschiedener Behandlungsformen kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, um die bestmögliche Prognose zu erreichen.
 

  1. Chemotherapie: Die Standardtherapie ist eine Chemotherapie, da das Lymphom eine systemische Erkrankung ist und sich meist nicht operativ entfernen lässt. Das bekannteste Protokoll ist das CHOP-Protokoll, das eine Kombination verschiedener Zytostatika -z. B. Vincristin, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Prednisolon - umfasst. Falls eine Chemotherapie nicht möglich ist, kann eine Behandlung mit Kortikosteroiden z. B. mit Prednisolon die Lebensqualität verbessern, aber die Lebenserwartung ist dann deutlich kürzer.

  2. Strahlentherapie für lokal begrenzte Lymphome oder als unterstützende Maßnahme.

  3. Palliative Therapie für nicht therapierbare Fälle zur Verbesserung der Lebensqualität.

  4. Immuntherapie mittels monoklonaler Antikörper oder Checkpoint-Inhibitoren zur gezielten Bekämpfung der Tumorzellen.

  5. Stammzelltherapie als experimentelle Methode zur Regeneration des Immunsystems nach Chemotherapie.

  6. Kombinierte Therapieansätze mit adaptiven Immunzellen oder personalisierten Medikamenten zur gezielten Behandlung von Lymphomen.

  7. Eingeschränkte chirurgische Entfernung bei lokalisierten kutanen oder extranodalen Lymphomen, sofern möglich.

  8. Elektrochemotherapie, eine Kombination aus Chemotherapie und elektrischen Impulsen zur besseren Aufnahme der Wirkstoffe in die Tumorzellen.

  9. Zielgerichtete molekulare Therapien, die spezifische genetische Veränderungen in den Tumorzellen angreifen und deren Wachstum hemmen.

  10. Photodynamische Therapie, die lichtaktivierte Substanzen nutzt, um Tumorzellen gezielt zu zerstören.

Wie ist die übliche Medikation? (Wirkstoff + Handelsname)

Die häufig eingesetzten Wirkstoffe und deren Handelsnamen:

  • Doxorubicin (Adriblastin®) – Hauptbestandteil der Chemotherapie.

  • Vincristin (Oncovin®) – Zellteilung hemmender Wirkstoff.

  • Cyclophosphamid (Endoxan®) – Zytostatikum.

  • Prednisolon (PredniTab®, Vetacortyl®) – Zur Linderung von Entzündungen und tumorhemmend.

  • L-Asparaginase (Leunase®) – Spezifisch gegen Lymphome.

  • Lomustin (Ceenu®) – Wird bei T-Zell-Lymphomen eingesetzt.

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Welches sind die naturheilkundlichen Begleittherapien?

Naturheilkundliche Begleittherapien können die konventionelle Behandlung von Lymphomen beim Hund unterstützen, indem sie das Immunsystem stärken, Nebenwirkungen der Chemotherapie lindern und die Lebensqualität verbessern. Hier sind einige bewährte Ansätze:

1. Phytotherapie & Mykotherapie

Eine individuell zusammen gestellte Phytotherapie & Mykotherapie, z.B. mit Artemisia annua (Einjähriger Beifuß), Kurkuma (Curcumin) und passend zum Lymphom ausgesuchten Vitalpilzextrakten kann als Begleittherapie die obigen Effekte erreichen und deinen tierischen Patienten unterstützen.
 

2. Homöopathische Komplexmittel

Das homotoxikologische Behandlungsschema der Firma Heel ist eine Unterstützung für den gesamten Organismus, indem es entgiftet, das Immunsystem stärkt und die Regeneration unterstützt. Die naturheilkundliche Methode kann eine wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Krebstherapie darstellen und dazu beitragen, die Lebensqualität und das Wohlbefinden des betroffenen Hundes zu verbessern.

4. Ernährung & Nahrungsergänzung

  • Omega-3-Fettsäuren: Reduzieren Entzündungen und können das Tumorwachstum verlangsamen.

  • Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E, Selen): Schützen gesunde Zellen und unterstützen das Immunsystem.

  • Ketogene Diät: Ein hoher Fett- und niedriger Kohlenhydratanteil kann das Wachstum von Krebszellen hemmen.
     

5. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) & Akupunktur

  • Individuell abgestimmte Kräutermischungen können das Qi stärken und das Immunsystem regulieren.

  • Akupunktur kann Schmerzen lindern und das Wohlbefinden steigern.
     

6. Stressreduktion

  • Bachblüten: Unterstützen die emotionale Balance des Hundes (auch für den Halter geeignet!) 

  • Massage & Physiotherapie: Helfen bei Stressabbau und fördern die Entgiftung.
     

Alle naturheilkundlichen Maßnahmen sollten immer mit einem spezialisierten Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker abgestimmt werden, um Wechselwirkungen mit schulmedizinischen Therapien zu vermeiden.

Für deine onkologische Beratung:

Für deine naturheilkundliche Beratung:

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