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Lexikon für Tumore & Krebserkrankungen
beim Hund

Dies ist eine Projektseite der Plattform Krebs beim Hund. Hier entsteht ein Lexikon und Wissenspool für Krebserkrankungen und Krebstherapien für Hunde. Es ist der ideale Ort, um Besuchern mehr Informationen zum Thema Krebs beim Hund und Hintergrund zu unserer Arbeit zu geben.  Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung 

Ein Weichteilsarkom ist eine bösartige Tumorerkrankung, die sich aus den Weichteilgeweben des Körpers entwickelt, darunter Bindegewebe, Fettgewebe, Muskeln, Nerven, Blutgefäße oder Hautanhangsgebilde. Diese Tumoren wachsen in der Regel langsam, sind aber lokal aggressiv, das heißt, sie dringen tief in das umliegende Gewebe ein. Das macht ihre chirurgische Entfernung oft schwierig, da sie feine Gewebestrukturen wie Nerven oder Blutgefäße umschließen können. Weichteilsarkome können an fast jeder Stelle des Körpers auftreten, kommen aber besonders häufig an den Gliedmaßen, im Rumpfbereich oder im Bereich des Kopfes vor. Aufgrund ihres oft unauffälligen Wachstums werden sie von Hundehaltern häufig erst spät bemerkt, wenn der Tumor bereits eine beträchtliche Größe erreicht hat.

Ein bemerkenswerter Fakt ist, dass Weichteilsarkome trotz ihres langsamen Wachstums und der geringen Metastasierungsrate oft unterschätzt werden. Der Tumor kann lange stabil erscheinen, dann aber plötzlich rasch wachsen oder nach einer unvollständigen Entfernung wiederkehren. Studien haben gezeigt, dass selbst ein kleiner Resttumor nach einer unvollständigen Operation erneut wachsen kann – oft noch aggressiver als zuvor. Deshalb ist eine frühzeitige und radikale chirurgische Entfernung mit ausreichendem Sicherheitsrand entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

Zu den häufigsten Formen gehören:

  • Fibrosarkom  = Tumor des Bindegewebes

  • Liposarkom = Tumor des Fettgewebes

  • Periphere Nervenscheidentumoren = Schwannome

  • Hämangioperizytom = Tumor der Blutgefäße

  • Myxosarkom = Tumor mit schleimiger Konsistenz

Was sind die Symptome bei Weichteilsarkomen?

  • Harte oder weiche Schwellung unter der Haut, die langsam wächst

  • Meist nicht schmerzhaft im Frühstadium

  • Kann, je nach Lage, zu Bewegungseinschränkungen führen

  • Hautveränderungen oder Geschwüre, wenn der Tumor groß wird

  • In fortgeschrittenen Fällen Atemprobleme bei Lungenmetastasen

Welchen Schritten folgt die Diagnostik?

Die Diagnose eines Weichteilsarkoms beginnt meist mit der klinischen Untersuchung, bei der der Tierarzt den Tumor abtastet und Größe, Konsistenz sowie Verschieblichkeit im Gewebe beurteilt. Da diese Tumoren oft langsam wachsen und lange unbemerkt bleiben, fällt vielen Hundehaltern zunächst nur eine schmerzlose, langsam größer werdende Schwellung auf.

Um sicherzustellen, dass es sich um ein Weichteilsarkom handelt und nicht um eine gutartige Gewebewucherung wie ein Lipom, sind weiterführende Untersuchungen notwendig. Eine der wichtigsten Methoden ist die Feinnadelaspiration (FNA). Dabei wird mit einer feinen Nadel eine kleine Menge Zellmaterial aus dem Tumor entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Allerdings reicht diese Methode oft nicht aus, da Weichteilsarkome sehr unterschiedlich aussehen und die wenigen entnommenen Zellen nicht immer eine eindeutige Diagnose ermöglichen.

Wenn die Feinnadelaspiration keine klare Diagnose liefert, wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Dabei wird ein kleines Stück Tumorgewebe operativ oder mit einer dickeren Nadel entnommen und anschließend histopathologisch untersucht. Durch die Analyse der Zellstruktur und bestimmter Tumormarker kann der Pathologe feststellen, um welchen Sarkomtyp es sich handelt und wie aggressiv der Tumor ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Diagnostik ist die Bildgebung, um die Ausdehnung des Tumors und mögliche Metastasen zu beurteilen. Mithilfe von Ultraschall, Röntgen oder MRT (Magnetresonanztomographie) kann festgestellt werden, ob der Tumor bereits in tiefere Gewebeschichten eingewachsen ist oder ob sich Metastasen in der Lunge oder anderen Organen gebildet haben. Besonders bei größeren oder schlecht abgrenzbaren Tumoren ist ein MRT oder CT (Computertomographie) sinnvoll, da es eine präzise Darstellung des Tumors und seiner Umgebung ermöglicht.

In einigen spezialisierten Kliniken werden zunehmend moderne molekulardiagnostische Verfahren eingesetzt, um genetische Veränderungen innerhalb des Tumors zu analysieren. Diese Verfahren, wie beispielsweise PCR, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) oder Next-Generation-Sequencing (NGS), helfen dabei, die Tumorbiologie besser zu verstehen und individuell angepasste Therapieansätze zu entwickeln. Eine neuere Entwicklung in der chirurgischen Diagnostik ist der Einsatz von fluoreszierenden Verfahren, bei denen dem Hund vor der Operation spezielle fluoreszierende Marker verabreicht werden. Diese reichern sich gezielt in Tumorzellen an und lassen sie unter speziellem Licht sichtbar werden. Dies hilft nicht nur bei der präzisen Entfernung des Tumors, sondern kann auch bei der Beurteilung helfen, ob noch Reste von Tumorgewebe nach der Operation vorhanden sind.

Die Kombination aus klinischer Untersuchung, Feinnadelaspiration oder Biopsie sowie bildgebenden Verfahren liefert eine möglichst genaue Diagnose. Nur so kann entschieden werden, welche Therapie die besten Erfolgsaussichten bietet und ob der Tumor operabel ist oder zusätzliche Behandlungen wie Bestrahlung oder medikamentöse Therapie erforderlich sind.

👉 Mehr Informationen zur Forschung und zur Pilotstudie zum Einsatz eines fluoreszierenden Farbstoffs zur Verbesserung des Operationserfolgs bei Hunden mit WeichteilsarkomenStudien gibt es hier: Studie am Tierspital Zürich zu Weichteilsarkomen

Wie ist die Prognose für Weichteilkebs?

Die Prognose bei Weichteilsarkomen hängt von der Tumorgröße, ihrer Lage und der chirurgischen Entfernung ab.

  • Vollständige Entfernung mit ausreichendem Sicherheitsrand → Gute Prognose

  • Unvollständige Entfernung → Hohe Rückfallrate

  • Metastasierung (v. a. Lunge) → Deutlich schlechtere Prognose

Welches sind die tiermedizinischen Behandlungsmöglichkeiten?

Die wichtigste Therapie eines Weichteilsarkoms beim Hund ist die chirurgische Entfernung. Da diese Tumoren tief ins umliegende Gewebe einwachsen, ist es essenziell, sie mit einem großzügigen Sicherheitsrand von mindestens 3 cm in alle Richtungen zu entfernen. Falls der Tumor an einer ungünstigen Stelle sitzt, etwa an den Beinen oder am Kopf, kann eine vollständige Entfernung schwierig sein. In solchen Fällen kann eine ergänzende Strahlentherapie notwendig sein, um verbliebene Tumorzellen zu zerstören und das Risiko eines Rückfalls (Rezidivs) zu senken. Eine vielversprechende neue Technik zur Verbesserung der chirurgischen Ergebnisse ist der Einsatz von fluoreszierenden Verfahren. Dabei werden dem Hund vor der Operation spezielle fluoreszierende Marker verabreicht, die sich gezielt in den Tumorzellen anreichern. Unter speziellem Licht leuchten die Tumorzellen dann während der Operation auf, sodass der Chirurg sie besser von gesundem Gewebe unterscheiden kann. Dies hilft, möglichst alle Tumorzellen zu entfernen und das Risiko eines erneuten Wachstums zu minimieren. Besonders bei Weichteilsarkomen, die oft in das umgebende Gewebe einwachsen, kann diese Technik die Präzision der Operation erheblich verbessern.

 

Eine Chemotherapie wird bei Weichteilsarkomen seltener eingesetzt, da sie nur mäßig auf klassische Zytostatika ansprechen. In Fällen, in denen eine vollständige Entfernung nicht möglich ist oder bereits Metastasen nachgewiesen wurden, kann jedoch eine medikamentöse Behandlung helfen. Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Toceranib (Palladia®) können das Tumorwachstum verlangsamen. Auch das Chemotherapeutikum Doxorubicin (Adriblastin®) wird gelegentlich bei aggressiveren Tumorformen verwendet. Begleitend kann eine entzündungshemmende Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) wie Meloxicam (Metacam®) helfen, Schmerzen zu lindern und möglicherweise das Tumorwachstum zu hemmen.

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Wie ist die Medikation? (Wirkstoff + Handelsname)

  • Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Toceranib – Handelsname: Palladia) können in manchen Fällen helfen.

  • Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) wie Meloxicam (Metacam®) haben in Studien eine leicht tumorhemmende Wirkung gezeigt.

  • Doxorubicin (Adriblastin®) wird in manchen Fällen als Chemotherapeutikum eingesetzt.

Welches sind die naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten?

Neben der klassischen, tiermedizinischen Therapie gibt es eine Reihe naturheilkundlicher Ansätze, die die Lebensqualität des Hundes verbessern und in manchen Fällen das Tumorwachstum positiv beeinflussen können. Diese Methoden ersetzen keine schulmedizinische Behandlung, können jedoch ergänzend eingesetzt werden, um das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu hemmen und Nebenwirkungen von Operationen oder Medikamenten abzumildern.

Ernährung und Fütterung bei Weichteilsarkomen

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, da Tumorzellen ihren Stoffwechsel verändern und oft große Mengen an Glukose (Zucker) verbrauchen. Eine angepasste Fütterung kann helfen, den Körper des Hundes zu unterstützen und dem Tumor weniger Energie zu liefern.

  • Kohlenhydratarme, fettreiche Ernährung: Eine Fütterung mit einem niedrigen Kohlenhydratanteil und einem hohen Anteil an gesunden Fetten (z. B. Kokosöl, Lachsöl) kann das Tumorwachstum möglicherweise verlangsamen.

  • Hochwertige Proteine: Muskelfleisch, Eier, Quark oder Hüttenkäse liefern essentielle Aminosäuren, die wichtig für den Muskelaufbau und die Immunabwehr sind.

  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fischöl oder Leinöl) wirken entzündungshemmend und können das Wachstum von Tumorzellen hemmen.

  • Antioxidantienreiche Lebensmittel: Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Heidelbeeren enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem unterstützen.

  • Vermeidung von Zuckerhaltigem: Leckerlis oder Futter mit zugesetzten Kohlenhydraten wie Getreide oder Kartoffeln sollten reduziert werden, da sie das Wachstum von Krebszellen fördern können.

Einsatz von Phytotherapie und Naturstoffen

  • Curcumin (Kurkuma): Hat eine stark entzündungshemmende Wirkung und kann das Tumorwachstum hemmen.

  • Artemisinin (Einjähriger Beifuß): Zeigt in Studien eine krebshemmende Wirkung, indem es Krebszellen oxidativ schädigt.

  • Hagebuttenpulver: Enthält viel Vitamin C und kann die Abwehrkräfte stärken.

  • Vitalpilze: Unterstützen das Immunsystem und können die Wirkung einer Chemotherapie verstärken.

  • Homöopathische und isopathische Präparate: Unterstützen die körpereigene Regulation und können helfen, Nebenwirkungen von schulmedizinischen Therapien abzumildern.

Heel-Therapie (Biologische Krebstherapie mit homöopathischen Komplexmitteln)

Heel-Präparate werden in der biologischen Krebstherapie beim Hund zur Regulation des Immunsystems und Entgiftung eingesetzt. Diese Kombination von homöopathischen und biologischen Substanzen kann das Wohlbefinden von Tieren mit Tumorerkrankungen verbessern. Die Heel-Therapie wird häufig in Kombination mit schulmedizinischen Methoden eingesetzt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen und die Nebenwirkungen von Chemotherapie oder Bestrahlung zu mildern. Diese Mittel werden meist als subkutane Injektionen oder Tropfen verabreicht. Den Plan zur Heel Tumortherapie kannst du hier bei uns buchen!

Weitere Mittel sind: 

  • Engystol®: Unterstützt das Immunsystem und kann helfen, Infektionen zu vermeiden.

  • Traumeel®: Wirkt entzündungshemmend und kann Schmerzen lindern, insbesondere nach einer Operation oder Bestrahlung.

  • Ubichinon compositum® und Coenzyme compositum®: Unterstützen den Zellstoffwechsel und die Regeneration nach Operationen oder Chemotherapie.

  • Lymphomyosot®: Fördert den Lymphabfluss und hilft, Schwellungen und Gewebestauungen zu reduzieren.

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