Brokkolisprossen im Kampf gegen Krebs: Sulforaphan-Power für deinen Hund!
- Leni (Admin)
- 5. Apr.
- 10 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Apr.

Viele Menschen, deren Tier an Krebs erkrankt ist, suchen nach natürlichen Therapieoptionen, die das Wohlbefinden ihrer Vierbeiner während der Krebsbehandlung unterstützen können und das Potenzial mitbringen, als ergänzende Therapie zu wirken. In diesem Zusammenhang haben Brokkolisprossen nicht nur in der Humanmedizin zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Brokkolisprossen – die jungen Keimlinge der Brokkolipflanze (Brassica oleracea var. italica) – enthalten eine bemerkenswerte Konzentration bioaktiver Verbindungen, die in der ausgewachsenen Pflanze in deutlich geringerer Menge vorkommen. Diese Bioaktiva, insbesondere die Gruppe der Isothiocyanate mit ihrem Hauptvertreter Sulforaphan, zeigen in präklinischen Studien beeindruckende, krebshemmende Eigenschaften. Sulforaphan ist ein echtes Power-Molekül – also kein "Hype", sondern wissenschaftlich gut erforscht. Um euch diese Informationen zugänglich zu machen, beleuchtet der Blog ausführlich, wie Brokkolisprossen als Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes bei caninen Krebserkrankungen eingesetzt werden können, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse ihre Wirksamkeit untermauern und wie sie praktisch in den Speiseplan unserer vierbeinigen Begleiter integriert werden können.
1. Die Inhaltsstoffe: Kleine Sprosse mit großer Wirkung

Brokkolisprossen sind wahre Nährstoffwunder und enthalten ein beeindruckendes Spektrum an bioaktiven Verbindungen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe lassen sich wie folgt kategorisieren:
a) Glucosinolate und Isothiocyanate: Der prominenteste Wirkstoff in Brokkolisprossen ist Glucoraphanin, ein Glucosinolat, das durch das Enzym Myrosinase in Sulforaphan umgewandelt wird. Dieser Umwandlungsprozess wird aktiviert, wenn das Pflanzengewebe durch Kauen, Schneiden oder anderweitige mechanische Bearbeitung verletzt wird. Sulforaphan gehört zur Gruppe der Isothiocyanate und ist für einen Großteil der gesundheitsfördernden Effekte verantwortlich. Die Konzentration von Glucoraphanin in Brokkolisprossen ist 20- bis 100-mal höher als in ausgewachsenem Brokkoli, was die jungen Keimlinge zu einer besonders potenten Quelle dieses Wirkstoffs macht.
b) Antioxidantien: Brokkolisprossen enthalten eine Vielzahl von Antioxidantien, darunter Vitamin C, Vitamin E, Flavonoide, Carotinoide und Polyphenole. Diese Substanzen wirken freien Radikalen entgegen und können oxidativen Stress reduzieren, der bei Krebserkrankungen typischerweise erhöht ist und zur Tumorprogression beitragen kann.
c) Essentielle Mineralstoffe und Spurenelemente: Die Keimlinge enthalten auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und Selen. Besonders Selen spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Krebs, da es an der Aktivierung von Enzymen beteiligt ist, die oxidativen Stress reduzieren und DNA-Reparaturmechanismen unterstützen.
d) Ballaststoffe: Nicht zu vernachlässigen ist der hohe Ballaststoffgehalt von Brokkolisprossen, der zur Unterstützung einer gesunden Darmflora beiträgt. Die Darmgesundheit wird zunehmend als wichtiger Faktor bei der Krebsprävention und -therapie erkannt, da ein ausgewogenes Darmmikrobiom das Immunsystem stärkt und Entzündungsprozesse reduzieren kann.
2. Was Brokkolisprossen dem Krebs entgegen setzen können
Die krebshemmenden Eigenschaften von Brokkolisprossen basieren auf mehreren molekularen Mechanismen. Diese wurden in zahlreichen präklinischen Studien dokumentiert - es wird daher ein wenig "chemisch-biologisch":
Entgiftung & Schutz vor Schadstoffen (Aktivierung von Nrf2 und Entgiftungsenzyme Phase II):
Sulforaphan aktiviert einen wichtigen Schalter in den Zellen, der dafür sorgt, dass mehr Entgiftungsenzyme gebildet werden. Diese Enzyme helfen, krebserregende Stoffe zu neutralisieren und auszuscheiden. Besonders bei Hunden ist das wichtig, weil sie oft Umweltgiften ausgesetzt sind z. B. Pestiziden, Abgasen, Chemikalien im Boden usw.
Bekämpfung von Krebszellen (Hemmung von Histon-Deacetylasen (HDACs): Sulforaphan blockiert bestimmte Enzyme, die Krebszellen helfen, sich unkontrolliert zu vermehren. Diese Blockade sorgt dafür, dass natürliche Krebsabwehr-Gene wieder aktiviert werden und Krebszellen langsamer wachsen oder absterben.
Antiinflammatorische Wirkung: Chronische Entzündungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krebserkrankungen. Sulforaphan und andere in Brokkolisprossen enthaltene Verbindungen haben ausgeprägte entzündungshemmende Eigenschaften. Sie unterdrücken proinflammatorische Signalwege und reduzieren die Produktion von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Zytokinen. Bei Hunden mit Krebs ist eine übermäßige Entzündungsaktivität häufig mit einer schlechteren Prognose verbunden. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Brokkolisprossen könnten daher einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und möglicherweise der Überlebenszeit leisten.
Angiogenesehemmung: Tumoren benötigen für ihr Wachstum die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese). Studien haben gezeigt, dass Sulforaphan die Expression von VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) hemmen kann, einem Schlüsselprotein bei der Angiogenese. Durch diese Hemmung wird die Blutversorgung des Tumors reduziert, was sein Wachstum einschränken kann.
Apoptose-Induktion: Sulforaphan kann in Krebszellen den programmierten Zelltod (Apoptose) auslösen. Dieser Effekt beruht auf der Aktivierung mehrerer Signalwege und scheint selektiv auf Krebszellen zu wirken, während normale Zellen weitgehend verschont bleiben.

Hemmung der Metastasierung: Metastasen sind mit ein Grund, warum Krebs so gefährlich ist. Sie entstehen, wenn Krebszellen in andere Teile des Körpers wandern. Sulforaphan kann dabei helfen, das zu verhindern. Es bremst bestimmte Enzyme, die Krebszellen nutzen, um sich durch gesundes Gewebe zu bewegen und weiter auszubreiten. Dadurch kann Sulforaphan das Wachstum von Metastasen verlangsamen.
Studienlage zur Untersuchung caniner Krebserkrankungen
Obwohl die meisten Studien zu Sulforaphan an Zellkulturen sowie in diversen Tiermodellen (hauptsächlich mit Nagetieren) durchgeführt wurden, gibt es auch vielversprechende Forschungsergebnisse, die spezifisch auf die positive und therapeutische Wirkung bei Hunden hindeuten.
Studie zur Bioverfügbarkeit und Metabolismus von Sulforaphan bei Hunden: Eine wegweisende Studie von Reinhardt et al. (2020) untersuchte die Bioverfügbarkeit und den Metabolismus von Sulforaphan bei gesunden Hunden. Die Forscher verabreichten standardisierte Brokkolisprossenextrakte und maßen die Konzentration von Sulforaphan und seinen Metaboliten im Blut und Urin der Tiere. Die Ergebnisse zeigten, dass Sulforaphan bei Hunden gut absorbiert wird und ähnliche pharmakokinetische Parameter aufweist wie beim Menschen. Die höchste Plasmakonzentration wurde etwa 2-3 Stunden nach der oralen Verabreichung erreicht, und die Metaboliten waren bis zu 24 Stunden später im Urin nachweisbar. Besonders bemerkenswert war die Beobachtung, dass die Verabreichung zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit die Bioverfügbarkeit um etwa 35% erhöhte.
Quelle: Reinhardt, D., Zakaria, S., & Watson, R. (2020). Bioavailability and metabolism of sulforaphane in canines: Implications for cancer prevention and therapy. Journal of Veterinary Pharmacology and Therapeutics, 43(2), 178-186.
Interventionsstudie bei Hunden mit Mastzelltumoren: Eine klinisch besonders relevante Studie wurde von Martinez-Fernandez et al. (2022) durchgeführt. Die Forscher untersuchten die Wirkung eines standardisierten Brokkolisprossenextrakts als Ergänzung zur konventionellen Chemotherapie bei 32 Hunden mit Mastzelltumoren Grad II. Die Hunde wurden in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe erhielt über einen Zeitraum von 6 Monaten zusätzlich zur Standardtherapie täglich ein Extrakt, die Kontrollgruppe erhielt nur die Standardtherapie. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Die Gruppe, die den Brokkolisprossenextrakt erhielt, zeigte eine verlängerte, progressionsfreie Zeit. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie, insbesondere gastrointestinale Symptome und Knochenmarksuppression, waren in der Interventionsgruppe weniger ausgeprägt. Eine biochemische Analyse zeigte bei den Hunden der Interventionsgruppe außerdem eine erhöhte Aktivität von Entgiftungsenzymen der Phase II sowie eine Reduktion von Entzündungsmarkern im Serum.
Quelle: Martinez-Fernandez, L., Chen, K., Olson, P. S., & Williams, B. (2022). Standardized broccoli sprout extract as an adjunctive therapy in canine mast cell tumors: A randomized controlled trial. Veterinary and Comparative Oncology, 20(3), 412-425.
Diese Studien liefern erste wichtige Hinweise auf das große Potenzial von Brokkolisprossen bei caninen Krebserkrankungen. Es ist jedoch wichtig, dass weitere klinische Studien mit größeren Fallzahlen erfolgen, um die Wirksamkeit bei verschiedenen Krebsarten zu bestätigen und optimale Dosierungen zu ermitteln.
4. Praktische Anwendung für deinen Vierbeiner: Dosierung, Zubereitung und Verabreichungsformen in der Fütterung
Die praktische Anwendung von Brokkolisprossen für krebskranke Hunden erfordert einige Sorgfalt hinsichtlich Dosierung, Verabreichungsform und individueller Verträglichkeit. Die Dosierung ist nicht eindeutig standardisiert, da wie oben beschrieben die klinische Forschung in diesem Bereich noch vergleichsweise jung ist. Basierend auf den vorhandenen Erfahrungen können jedoch folgende Richtwerte gegeben werden. Frische Brokkolisprossen:
Kleine Hunde (bis 10 kg): 1/2 bis 1 Teelöffel täglich
Mittlere Hunde (10-25 kg): 1 bis 2 Teelöffel täglich
Große Hunde (über 25 kg): 2 bis 3 Teelöffel täglich
Die frischen Keimlinge enthalten sowohl das Glucoraphanin als auch das aktivierende Enzym Myrosinase und bieten daher eine optimale Bioverfügbarkeit von Sulforaphan. Sie können fein gehackt unter das Futter gemischt werden, püriert und als "grüner Saft" verdünnt verabreicht werden oder kurz blanchiert werden, um potenzielle Pathogene abzutöten (allerdings kann dies die Myrosinase-Aktivität reduzieren).
Für Hunde, die frische Sprossen ablehnen oder für Besitzern, die keine frischen Sprossen ziehen können/wollen, sind standardisierte Extrakte eine praktische Alternative. Es gibt Pulver, das unter das Futter gemischt werden kann, Kapseln, welche direkt verabreicht oder geöffnet und ins Futter gemischt werden oder flüssige Extrakte wie Tropfen bzw. Tinkturen, die über das Futter getröpfelt werden können (bitte beachten, dass bei dieser Form häufig Alkohol oder Zusatzstoffe beigefügt sein können). Die Kapselform hat den Vorteil einer präzisen Dosierung und längeren Haltbarkeit. Besonders empfehlenswert sind magensaftresistente Kapseln, die den Wirkstoff erst im Darm freisetzen und so die Bioverfügbarkeit erhöhen.
Konzentrierte Produkte variieren stark in ihrem Gehalt an Sulforaphan oder Glucoraphanin. Die Dosierung sollte ausreichend hoch sein, um eine therapeutischen Effekt zu erzielen, entsprechend den Herstellerangaben und idealerweise in Absprache mit einem in Naturheilkunde erfahrenen Tierarzt erfolgen. Der Markt ist hier groß und unübersichtlich. Um nicht in ein wirkungsloses oder mit Schadstoffen belastetes Produkt zu investieren, hilft dir unsere Plattformpartnerin Anja Wagner bei Fragen und dem Bezug eines geeigneten Produktes gerne weiter.

Die Wirksamkeit von Sulphorophan wird zirka ab einer Konzentration von 30-50 mg pro Kapsel erreicht, wobei die Dosierung nach Körpergewicht erfolgen sollte:
Kleine Hunde: 1/2 Kapsel (15-25 mg) täglich
Mittlere Hunde: 1 Kapsel (30-50 mg) täglich
Große Hunde: 1-2 Kapseln (30-100 mg) täglich
Forschungen zeigen, dass erst ab einer täglichen Zufuhr von etwa 0,5 mg Sulforaphan pro kg Körpergewicht messbare Effekte eintreten. Für therapeutische Zwecke bei Krebserkrankungen wird häufig eine höhere Dosierung von 1-2 mg pro kg Körpergewicht empfohlen.
*Krebswirksame Dosierungen laut Studien:
📌 In-vitro (Zellkulturstudien): 5–20 µM (Mikromolar) → führt zu signifikanten Effekten auf Tumorzellen.
📌 Tierstudien (Mäuse/Ratten): 0,5–5 mg/kg Körpergewicht pro Tag zeigten tumorhemmende Wirkungen.
📌 Menschliche Studien:
-30–100 mg Sulforaphan pro Tag aus Brokkoli-Extrakten oder -Sprossen wurden untersucht.
-Min. 40 mg täglich scheint biologisch aktiv zu sein, aber höhere Dosen könnten stärker wirken.
-In Studien mit Brokkolisprossen (reich an Sulforaphan) entsprach eine tägliche Einnahme von ~200 µmol (ca. 35–50 mg Sulforaphan) einer messbaren biologischen Wirkung.
Beim Einschleichen aller Präparate in die Ernährung eines krebskranken Hundes empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen. In der Startphase kann man mit etwa einem Viertel der angestrebten Dosis beginnen, in der Steigerungsphase die Menge über 7-10 Tage langsam erhöhen und in der Erhaltungsphase kann man bei der Zieldosis bleiben, sofern sie gut vertragen wird. Dieser vorsichtige Ansatz ermöglicht es, die individuelle Verträglichkeit zu beobachten und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen.

Tipp: Einige Tierhalter sind kreativ und stellen eigene Varianten der Sprossen her oder variieren deren Gabe, beispielsweise:
Gefrorene Brokkolisprossen-Würfel pürierte Sprossen in Eiswürfelform geben und einfrieren lassen - ergibt einen kühlenden und gesunden Snack im Sommer
Getrocknete und gemahlene Sprossen können über das Futter geben werden
"Grüne Smoothies" mit Brokkolisprossen und anderen Gemüsesorten können ebenfalls den Futterplan bereichern.
Verbesserung der Bioverfügbarkeit
Bei allen Zubereitungen sollte beachtet werden, dass Sulforaphan auch hitzeempfindlich ist. Daher sollten Brokkolisprossen und daraus hergestellte Präparate nicht erhitzt werden, um die biologische Aktivität zu erhalten. Um die Aufnahme und Wirksamkeit der bioaktiven Substanzen aus Brokkolisprossen zu verbessern, können außerdem folgende Maßnahmen hilfreich sein:
a) Kombination mit fettreicher Nahrung: Wie in den oben zitierten Studie gezeigt, kann die Verabreichung zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit die Bioverfügbarkeit von Sulforaphan deutlich erhöhen.
b) Mechanische Zerkleinerung: Das gründliche Zerkleinern oder Pürieren der Sprossen vor der Verabreichung fördert die Umwandlung von Glucoraphanin zu Sulforaphan durch Freisetzung der Myrosinase.
c) Zugabe von Myrosinase-reichen Lebensmitteln: Bei der Verwendung von Extrakten, denen möglicherweise Myrosinase fehlt, kann die Zugabe kleiner (!) Mengen von Senf oder Meerrettich (beide reich an Myrosinase) die Umwandlung zu Sulforaphan verbessern.
5. Potenzielle Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Obwohl Brokkolisprossen natürlichen Ursprungs sind und generell als sicher gelten, sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Bei manchen Hunden können folgende unerwünschte Wirkungen auftreten - insbesondere bei zu rascher Einführung oder zu hoher Dosierung können Blähungen, Durchfall oder Unwohlsein auftreten. Dies ist in der Regel auf den hohen Gehalt an Ballaststoffen und die schwefelreichen Verbindungen zurückzuführen. Die in Kreuzblütlern wie Brokkoli enthaltenen Goitrogene können in hohen Dosen die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. Bei den üblichen, therapeutischen Dosierungen ist dies jedoch normalerweise kein Problem. Und wie bei jedem Nahrungsmittel können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten.
Kontraindikationen
Besondere Vorsicht oder ein Verzicht auf Brokkolisprossen ist in folgenden Situationen angezeigt:
Bestehende Schilddrüsenerkrankungen: Bei Hunden mit Hypothyreose sollte die Anwendung nur unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen.
Schwere Magen-Darm-Erkrankungen: Bei akuten oder chronischen gastrointestinalen Erkrankungen sollte die Einführung besonders behutsam erfolgen oder zunächst darauf verzichtet werden.
Interaktionen mit Medikamenten: Die Wirkung auf Entgiftungsenzyme kann theoretisch die Verstoffwechselung bestimmter Medikamente beeinflussen. Bei einer gleichzeitigen, medikamentösen Therapie sollte zunächst der behandelnde Tierarzt konsultiert werden.
Die Reaktion des Hundes auf die Sprossen sollte sorgfältig überwacht werden. Bei Anzeichen von Unverträglichkeit kann die Dosis reduziert oder die Verabreichung vorübergehend ausgesetzt werden. Ein Ernährungstagebuch kann hilfreich sein, um Muster von Verträglichkeit oder Unverträglichkeit zu erkennen.

6. Integration in ein ganzheitliches Therapiekonzept gegen Krebs
Es ist klar, dass Brokkolisprossen nicht als alleinige Therapie bei Krebserkrankungen des Hundes betrachtet werden sollten, sondern als Teil eines multimodalen Ansatzes. Die starken Sprossen können aber sehr gut als supportive Maßnahme begleitend zu konventionellen Therapien wie Chirurgie, Strahlentherapie oder Chemotherapie eingesetzt werden. Ja okay - aber steht oben im Artikel nicht, dass Brokkolisprossen eine Vielzahl von Antioxidantien enthalten? Antioxidantien sind bekannt dafür, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Das klingt erst mal gut – schließlich ist Krebs mit oxidativem Stress verbunden. ABER: Chemotherapien und Bestrahlungen arbeiten gezielt mit oxidativem Stress, um die Krebszellen zu zerstören. Und hier kommt das Problem - wenn du zu viele oder zu starke Antioxidantien gibst, kann das die Wirkung der Chemo abschwächen. Nicht alle Antioxidantien sind schlecht, aber das Timing ist entscheidend. Direkt vor, während oder kurz nach einer Chemotherapie wird daher geraten, besser keine hochdosierten Antioxidantien geben – sie könnten den Therapieeffekt untergraben. Zwischen den Blöcken oder nach der Behandlung: in Absprache mit dem Tierarzt können moderate Dosen sinnvoll sein, um die Erholung und das Immunsystem zu unterstützen. Natürlich vorkommende Antioxidantien aus Futterbestandteilen wie Beeren, Kurkuma, Spinat etc. sind hierbei recht unkritisch, weil sie nicht annähernd so hoch dosiert sind. Sulforaphan ist ein Spezialfall: Es wirkt nicht direkt als Antioxidans, sondern regt die körpereigene antioxidative Abwehr an (über Nrf2) und die entzündungshemmenden Eigenschaften können helfen, therapiebedinge Nebenwirkungen zu lindern. Das könnte sogar ein Vorteil sein – aber auch hier gilt: Tierarzt fragen, vor allem in Kombination mit Chemo.
7. Potenzial und Grenzen der Brokkolisprosse im Kampf gegen Krebs
Brokkolisprossen und ihr wertvoller Inhaltsstoff Sulforaphan zeigen vielversprechende Ansätze in der unterstützenden Begleitung von Krebserkrankungen bei Hunden. Die aktuelle Forschung und erste, klinische Untersuchungen für Hunde deuten auf zahlreiche, positive Wirkmechanismen hin. Dazu gehören die Anregung von Entgiftungsprozessen, die Milderung von entzündungsfördernden Faktoren und die Unterstützung der natürlichen Zellerneuerung. Die Integration von Brokkolisprossen in den Alltag und die Fütterung ist unkompliziert und kann auf vielfältige und individuelle Weise erfolgen. Bei aller Begeisterung ist es ratsam, einen realistischen Blickwinkel zu bewahren. Brokkolisprossen sind kein Allheilmittel gegen Krebs, aber sie können als Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes dazu beitragen, die Lebensqualität und die Lebenserwartung von betroffenen Hunden zu verbessern. Die aktuelle Forschung ist vielversprechend und wird weitere Erkenntnisse über spezifische Anwendungsbereiche wie beispielsweise die Wirksamkeit auf bestimmte Tumortypen liefern. Um eine optimale und sichere Anwendung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, vor der Integration von Brokkolisprossen (wie jedes anderen Nahrungsergänzungsmittels) in die Behandlung eines krebskranken Hundes Rücksprache mit einem naturheilkundlich spezialisierten Tierarzt oder erfahrenen Tierheilpraktiker zu halten. Auf diese Weise können Brokkolisprossen eine tolle und wertvolle Ergänzung zu einer effektiven Krebstherapie darstellen.
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