
Die Gesundheit unserer Hunde liegt jedem besonders am Herzen. Gerade in Bezug auf Erkrankungen wie Krebs ist eine individuelle und ganzheitliche Vorsorge von entscheidender Bedeutung. Eine Kombination aus moderner Tiermedizin und bewährter Naturheilkunde bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Gesundheit deines Vierbeiners langfristig zu stärken und das Risiko schwerer Erkrankungen zu minimieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit gezielten Maßnahmen die Abwehrkräfte und die Lebensqualität deines Hundes verbessern kannst – und warum eine ganzheitliche Betrachtung auch für die Krebsnachsorge so wichtig ist.
1. Tiermedizinische Check-Ups: Der erste Schritt zur Früherkennung von Krebs
Der tiermedizinische "Check-Up" kann eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Krankheiten, einschließlich Krebs, spielen. Regelmäßige Gesundheitsroutinen ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen von Ungleichgewichten oder Belastungen im Körper deines Tieres. Auch eine frühzeitige Entdeckung und Diagnose tumoröser und maligner Veränderungen verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Zusätzlich spielt die gründliche Anamnese eine Rolle: Ein umfassender Dialog mit dem Tierarzt, bei dem Faktoren wie das Alter, die Rassedispositionen, bestehende Beschwerden und die Lebensumstände des Hundes einbezogen werden, ist wichtig. Denn dies ermöglicht eine Vorsorge, welche auf die gesundheitlichen Schwachstellen und Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist.
a) Blutbild und Tumormarker: Kann man im Blutbild des Hundes Krebs erkennen?
Blutbilder sind wichtige diagnostische Hilfsmittel in der Tiermedizin. Ein Blutbild gibt wertvolle Hinweise auf die allgemeine Verfassung des Organismus und hilft, wichtige Parameter abzuprüfen. Diese sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit), die Hinweise auf Anämie oder Dehydration geben. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zeigen, ob Entzündungen, Infektionen oder Immunprobleme vorliegen. Die Thrombozyten sind wichtig für die Blutgerinnung. Zudem liefern die Leberwerte (ALT, AST, AP, Bilirubin) Hinweise auf Lebererkrankungen, während die Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff, SDMA) Aufschluss über die Nierenfunktion geben. Der Wert des Blutzuckers (Glukose) ist essenziell zur Erkennung von Diabetes und Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor) sind wichtig für den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt. Auch die Schilddrüsenwerte (T4, TSH) können relevant sein, besonders bei älteren Hunden oder Verdacht auf Schilddrüsenprobleme.
Doch Blutbilder haben Grenzen, wenn es um die zuverlässige Erkennung von Krebs beim Hund geht. Tumormarker sind spezifische Substanzen, die von Tumorzellen produziert oder vom Körper in Reaktion auf einen Tumor gebildet werden. Sie können im Blut nachgewiesen werden, doch viele Marker sind nicht tumorspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen oder Entzündungen erhöht sein, was ihre Aussagekraft einschränkt. Ein Blutbild kann allenfalls indirekte Hinweise auf eine Krebserkrankung geben, wie etwa Anämie, ungewöhnlich hohe oder niedrige Leukozytenzahlen oder abnormale Werte von Organfunktionen. Ein weiterer Faktor ist, dass manche Tumore keine systemischen Veränderungen im Blutbild hervorrufen, insbesondere in den frühen Stadien der Krankheit. Kleine oder langsam wachsende Tumore sowie bestimmte Tumorarten, wie etwa solide Tumore ohne Blut- oder Lymphbeteiligung, bleiben oft unentdeckt. Aus diesen Gründen sind Blutbilder zwar wertvolle Werkzeuge, reichen jedoch allein nicht aus, um eine Krebserkrankung sicher zu erkennen und zu diagnostizieren. Bei Verdacht auf eine maligne Veränderung sollte ein Blutbild daher in Kombination mit anderen Untersuchungsmethoden wie bildgebender Diagnostik (Ultraschall, Röntgen, CT/MRT) und gegebenenfalls Biopsien eingesetzt werden, um eine möglichst genaue Einschätzung zu erhalten.
b) Urintests
Eine Urinprobe kann ebenfalls wichtige Hinweise auf die gesundheitliche Konstitution des Hundes liefern. Der pH-Wert zeigt, ob das Urinmilieu im Gleichgewicht ist oder ob Harnwegsinfektionen oder Stoffwechselprobleme vorliegen. Ein erhöhter Proteingehalt kann auf Nierenprobleme oder Entzündungen hindeuten, während Glukose im Urin ein Anzeichen für Diabetes sein kann. Ketone können auf Stoffwechselstörungen hindeuten, während Blut oder Erythrozyten auf Infektionen, Blasensteine oder Tumore hinweisen können. Auch die Leukozyten sind ein wichtiger Marker für Entzündungen und Infektionen. Zudem geben Bilirubin und Urobilinogen Aufschluss über Leber- und Gallenprobleme. Das spezifische Gewicht des Urins zeigt, ob die Nieren in der Lage sind, den Urin richtig zu konzentrieren.
c) Kotproben & Darmmilieu
Des weiteren kann eine Kotprobe Hinweise auf Verdauungsprobleme, Infektionen und Parasiten geben. Der Parasitentest kann Würmer wie Spulwürmer, Hakenwürmer oder Bandwürmer sowie Einzeller wie Giardien nachweisen. Der Mikrobiologische Check gibt Aufschluss über das Gleichgewicht der Darmflora und mögliche krankmachende Bakterien wie Clostridien oder Salmonellen. Auch unverdaute Nahrungsreste, Fett oder Schleim im Kot können auf eine gestörte Verdauung oder eine Bauchspeicheldrüsenschwäche hinweisen. Der pH-Wert des Kots zeigt, ob die Darmflora im Gleichgewicht ist oder ob eine Übersäuerung oder Fehlgärung vorliegt. Zudem kann ein Blutnachweis im Stuhl auf Entzündungen, Geschwüre oder Tumore im Magen-Darm-Trakt hindeuten.
d) Tastuntersuchung und Ultraschall der inneren Organe
Neben der obligatorischen Tastuntersuchung, bei der ungewöhnliche Veränderungen wie Knoten, Erhebungen oder Schwellungen im oberflächlichen Gewebe aufgespürt werden können, sind Ultraschalluntersuchungen eine nicht-invasive Methode, um die inneren Organe deines Hundes zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig, um potentielles Tumorgeschehen frühzeitig zu erkennen, da Krebs in den frühen Stadien oft noch keine äußeren Symptome zeigt. Durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen können Veränderungen an und in Organen wie der Leber, den Nieren oder dem Herzen erkannt werden.
e) Tumore der Hundemilz
Die Erkennung von Tumoren an der Milz bei Hunden stellt eine besondere Herausforderung dar. Milztumore verursachen im Frühstadium - wenn überhaupt - nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder eine allgemeine Schwäche. Da diese Anzeichen auch auf viele andere gesundheitliche Probleme hindeuten können, wird eine Neoplasie oft erst spät diagnostiziert, wenn sie bereits eine beträchtliche Größe erreicht hat oder Komplikationen auftreten. Besonders kritisch ist, dass viele Milztumore, wie z.B. Hämangiosarkome, ein potenziell schnelles Wachstum aufweisen. Dies bedeutet, dass sie innerhalb kurzer Zeit erheblich an Größe zunehmen können, was das Risiko eines plötzlichen Platzens und einer lebensgefährlichen inneren Blutung erhöht. Viele Milztumore bleiben unentdeckt, bis sie ruptieren und es zu einer inneren Blutung kommt. Diese Notfallsituation erschwert die Behandlung und vermindert die Chance auf das Überleben.
2. Naturheilkunde: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Krebsvorsorge für Hunde

Am allerbesten ist natürlich ein Vorsorgeplan, der darauf ausgelegt ist, Dysbalancen im Organismus frühzeitig zu erkennen und so erst gar keine ernsthafte Erkrankungen entstehen zu lassen. Ergänzend zur Tiermedizin bietet die Naturheilkunde eine Vielzahl an wertvollen Ansätzen, die zur allgemeinen Gesunderhaltung und Vitalität beitragen und somit helfen können, das Krebsrisiko zu reduzieren. Hier ein Überblick über die wichtigsten Faktoren:
a) Der Darm spielt eine zentrale Rolle für das Immunsystem deines Hundes. Er beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, die nicht nur für die Verdauung verantwortlich sind, sondern auch das Immunsystem unterstützen. Ein gesundes Mikrobiom sorgt dafür, dass der Hund Nährstoffe effektiv aufnehmen kann und gleichzeitig schädliche Bakterien und Toxine abgebaut werden. Ein gestörtes Darmmilieu kann zu einer erhöhten Entzündungsneigung und somit zu einem geschwächten Immunsystem führen, was das Risiko für Krebs und andere Krankheiten begünstigt. Im Laufe des Lebens kann der Hundedarm durch verschiedene Faktoren geschädigt werden. Dazu zählen unter anderem Umweltgifte, Medikamente, ungeeignete Ernährung, künstliche Zusatzstoffe im Futter, Parasiten, bakterielle Infektionen sowie Allergien und Unverträglichkeiten.
Aber Achtung: Eine einfache prä- oder probiotische Ergänzung "auf Verdacht" reicht oftmals nicht aus, um den Darmfunktionen deines Hundes wirklich zu helfen. Eine ganzheitliche Darmkur geht die genaue Ursache eines Problems an: Die Darmflora wird untersucht und bei Bedarf wieder ins Gleichgewicht gebracht (nützliche/unerwünschte Bakterien), die Darmschleimhaut gestärkt, Entzündungen werden gelindert und der Körper von Giftstoffen befreit. Mithilfe moderner Labordiagnostik lässt sich der aktuelle Zustand des Darms gezielt untersuchen, um mögliche Schäden oder Ungleichgewichte zu erkennen. Auf Basis der Ergebnisse können individuelle Behandlungsmaßnahmen oder eine komplette Darmsanierung eingeleitet werden. Eine Studie der University of Guelph (2021) unterstreicht, dass eine gesunde Darmflora die Immunantwort bei Tieren verbessert und die Wahrscheinlichkeit für Entzündungserkrankungen verringert, die als Vorstufe zu Krebserkrankungen gelten können (Quelle: "Gut Microbiome and Its Role in Animal Health", University of Guelph, 2021).
b) Säure-Basen-Haushalt: Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist essentiell für die Zellgesundheit. Ein zu hoher Säuregehalt im Körper kann auch bei unseren Hunden entzündliche Prozesse fördern und das Immunsystem schwächen, was das Risiko für die Entstehung von Krebszellen erhöhen kann. Eine Übersäuerung des tierischen Körpers wird beispielsweise durch säurebildende Futtermittel, Zucker, verarbeitetes Fleisch (Kausnacks), Stress und schädliche Umweltfaktoren (siehe nachfolgende Punkte in c.) begünstigt. Eine ausgewogene Ernährung, die basenbildende Futtermittel enthält und ausgesuchte Ergänzungen können helfen, das Gleichgewicht zu stabilisieren. Ein stabiler pH-Wert im Körper sorgt dann wiederum dafür, dass das Immunsystem effizient arbeitet, was zu einer besseren Krebsprävention beitragen kann.
c) Toxische & karzinogene Belastungen Unsere Hunde können genau wie wir Menschen im Alltag mit einer Vielzahl von Schadstoffen und Umweltgiften in Kontakt kommen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen können. Hier einige Beispiele:
Pestizide und Herbizide: Chemikalien, die in der Landwirtschaft oder im Gartenbau eingesetzt werden, können über Gras, Erde oder Gewässer aufgenommen werden. Beispiel: Glyphosat in Unkrautvernichtern auf Feldern
Schwermetalle: Toxische Metalle, die durch Industrieabfälle oder belastetes Wasser in die Umwelt gelangen, können über Nahrung oder Boden aufgenommen werden. Beispiel: Blei in kontaminierter Erde oder altem Lack.
Luftverschmutzung: Schadstoffe in der Luft, wie Feinstaub oder Abgase, können die Atemwege belasten. Beispiel: Stickoxide aus Fahrzeugabgasen.
Reinigungsmittel und Haushaltschemikalien: Substanzen, die in Reinigungsmitteln oder anderen Haushaltsprodukten enthalten sind, können bei direktem Kontakt oder durch Ablecken schädlich sein. Beispiel: Phenole in Desinfektionsmitteln.
Schimmelpilzgifte (Mykotoxine): Toxine, die durch Schimmelpilze entstehen, können durch verunreinigte Nahrung aufgenommen werden. Beispiel: Aflatoxine in verdorbenem Trockenfutter.
Plastik und Mikroplastik: Chemikalien aus Plastikprodukten können z.B. über Kau-/Spielzeug aufgenommen werden. Beispiel: Bisphenol A (BPA) aus Plastikbehältern.
Medikamentenrückstände: Rückstände von Medikamenten im Wasser oder im Futter können schädlich sein. Beispiel: Antibiotikarückstände in tierischen Produkten.
Straßenschmutz und Auftaumittel: Hunde kommen beim Spaziergang mit Substanzen auf Straßen oder Gehwegen in Kontakt. Beispiel: Salz und chemische Streumittel im Winter.
Passivrauchen: Hunde, die in Haushalten leben, in denen geraucht wird, sind einer erhöhten Belastung durch Tabakrauch ausgesetzt. Die enthaltenen Karzinogene, wie Nikotin, Teer und Benzol, können über die Atemwege oder durch das Lecken von kontaminierten Oberflächen und ihrem Fell in den Körper des Hundes gelangen.
Elektrosmog: Eine relativ neue Erkenntnis ist die Belastung durch elektromagnetische Strahlung (E-Smog), die auch Hunde betrifft. Diese Strahlung kann das Zellwachstum und die Zellgesundheit beeinflussen, was das Krebsrisiko potenziell erhöhen kann. In der heutigen Zeit, in der Hunde oft in urbanen Gebieten leben, ist es wichtig, sich dieser Exposition bewusst zu sein und Maßnahmen wie den Verzicht auf den ständigen Kontakt mit Handys und WLAN-Routern zu ergreifen.
Chemische Wurmkuren und Spot-ons enthalten häufig synthetische Substanzen, die das Immunsystem und die Leber beanspruchen können. Besonders bei permanentem Einsatz können diese die natürlichen Körperfunktionen stören und zu Nebenwirkungen führen, wie etwa zu Magen-Darm-Problemen oder Hautirritationen. Hundehalter können sich informieren, indem sie mit ihrem Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker über die Verträglichkeit sprechen und nach Alternativen zu den handelsüblichen, chemischen Präparaten zur Lästlingsabwehr oder gegen Parasiten suchen. Auch regelmäßige Kotproben zur Untersuchung auf Parasitenbefall und natürliche Präparate bieten oftmals sanftere Lösungen, die das System weniger belasten. Eine Kombination aus regelmäßiger Kontrolle, natürlicher Entwurmung, gesunder Ernährung und gezielten biologischen Mitteln kann hier helfen, den Hund auf schonende Weise zu unterstützen.
Auch der Zusammenhang zwischen Impfungen bzw. deren Inhaltsstoffen ist ein umstrittenes Thema, das immer wieder in der Tiermedizin diskutiert wird. Es wird angenommen, dass bestimmte Inhalte von Impfstoffen, wie etwa Aluminiumsalze als Adjuvantien das Risiko einer Entzündungsreaktion erhöhen, die zu Tumorbildung führen kann. Hundehalter können sich auch hierzu informieren und mit ihrem Tierarzt beraten, um eine angemessene Impfstrategie zu finden.
Es ist nicht immer möglich, alle Belastungen für unsere Hunde zu vermeiden, aber wir können unser Bestes tun, um Risiken zu minimieren. Indem wir unseren Alltag kritisch hinterfragen und bewusste Entscheidungen treffen, wie z.B. das Meiden belasteter Gebiete, eine Prüfung des eigenen Haushalts auf schädliche Stoffe oder eigene Verhaltensweisen, die dem Tier nicht dienlich sind.
Therapeutische Entgiftung & Ausleitung von Schwermetallen
In ihrer Summe können sich die oben aufgeführten, toxischen Stoffe im tierische Organismus ansammeln, ihn schwächen oder schädigen und somit das Erkrankungsrisiko erhöhen. Der Körper von Hunden ist daher auf ein starkes Immun- und Organsystem und eine regelmäßige Entgiftung angewiesen, um diese schädliche Substanzen entweder abzuwehren oder abzubauen. Eine biochemische Fellanalyse kann Belastungen durch Toxine oder Metalle identifizieren. Bei Bedarf unterstützt eine Entgiftungskur die Lymphe, die Leber, die Nieren und den Darm bei der Ausscheidung von Giftstoffen und hilft, den Organismus zu reinigen. Durch die Reduzierung von Toxinen im Körper wird nicht nur die allgemeine Gesundheit des Hundes verbessert, sondern auch das Risiko für Krebserkrankungen verringert.
Achtung: Eine Entgiftung setzt ein gesundes Organsystem und einen Hund voraus, der nicht durch andere Erkrankungen übermäßig geschwächt ist. Wenn Leber, Nieren oder der Darm bereits überlastet sind, kann es kontraproduktiv bis gesundheitsgefährdend sein, zusätzlich noch Ausleitungsleistungen zu initiieren. Deshalb bitte unbedingt einen erfahrenen Tierheilpraktiker/in hinzuziehen, um sich bei der Ausleitung belgleiten lassen. Ein Tierheilpraktiker/in wird einen sicheren Ausleitungsplan mit Kontrollen auf Überlastung sowie die Vitalstoffversorgung sicherstellen, damit der tierische Patient auch während der Behandlung ausreichend Vitamine und Spurenelemente erhält.
4. Unverträglichkeiten, Allergien & (stille) Entzündungen
Der Zusammenhang zwischen Krebs und Allergien beim Hund ist ein zunehmend erforschtes Thema, da stille und chronische Entzündungen potenziell das Krebsrisiko erhöhen können. Unverträglichkeiten und Allergien - sei es gegen Umweltfaktoren wie Pollen oder Milben oder gegen bestimmte Futtermittel - führen zu einer ständigen Überaktivierung des Immunsystems, was Entzündungsprozesse im Körper sowie im Darm begünstigt. Entzündungen können Gewebe schädigen, die Darmbarriere schwächen und durch oxidativen Stress der Zellen die Bildung freier Radikale fördern. Dieser chronische Stress kann das Krebsrisiko erhöhen, da Entzündungen mutagene Prozesse begünstigen und das Wachstum entarteter Zellen erleichtern.
Daher ist es wichtig, bei Hunden mit Anzeichen für Unverträglichkeiten und/oder (chronischen) Allergien frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um das Immunsystem zu entlasten. Um Dysbalancen gezielt zu identifizieren, können z.B. Kotfloratests, Intrakutantests oder Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Diese Tests helfen dabei, spezifische Auslöser zu erkennen, etwa Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben. Ebenso können Futtermitteltests, Ausschlussdiäten und/oder serologische Tests (IgE/IgG) durchgeführt werden, um herauszufinden, ob bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen. Wird eine Unverträglichkeit erkannt, kann eine entsprechende Therapie und Anpassung der Lebensumstände, wie die Umstellung des Futters oder die Reduktion von Allergenen, erfolgen.
5. Stressmanagement und artgerechte Haltung

Stress beeinflusst den gesamten, tierischen Organismus und kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Chronischer Stress bewirkt eine dauerhafte Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, die das Immunsystem schwächen und die Fähigkeit des Körpers, Entzündungen zu regulieren, beeinträchtigen. Dies kann die Entstehung von Entzündungen fördern, was wiederum als Risikofaktor für Krebs gilt. Ein stabiler Tagesablauf mit regelmäßigen Routinen hilft, den Hund emotional zu ankern und Belastungen abzumildern. Ausreichende körperliche und mentale Auslastung durch Spaziergänge, Spielen oder Training trägt dazu bei, überschüssige Energie abzubauen und zu entspannen. Eine artgerechte (rassegerechte) Haltung, die auf die Bedürfnisse deines Hundes eingeht, ist die Grundlage für diese Entspannung. Tiere, die ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können, sind körperlich und psychisch stabiler. Gleichzeitig ist auch die Umgebung wichtig, da dauerhafter Lärm, Konflikte und Unruhe in der Familie oder bei Mehrhundehaltung oder eine unsichere Lebenssituationen das Stresslevel erhöhen können. Hunde, die regelmäßig positiven sozialen Kontakt, liebevolle Zuwendung und Sicherheit erfahren, können hingegen besser mit belastenden Situationen und Stress umgehen.
6. Die zentrale Bedeutung der Ernährung & Fütterung
Die Ernährungsstrategie für Hunde ist ein Schlüsselfaktor in deren Gesundheitsvorsorge. Eine art- und bedarfsgerechte Fütterung sowie die Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen sind essentiell für einen gesunden Organismus. Die Fütterung sollte qualitativ hochwertig, entzündungshemmend, frei von Zusatzstoffen und synthetischen Vitaminen sowie ausreichend nährstoffreich sein. Die Vermeidung von Zucker und ein Angebot an nährstoffreicher Nahrung - hoher Anteil an frischem Gemüse, hochwertigem Protein und gesunden Fetten - stärken das Immunsystem. Obst, Gemüse oder Kräuter enthalten neben Vitaminen und Mineralien sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Stoffe mit antikarzinogenem Potential. Die Wirkung beruht zum Teil auf dem Gehalt an Antioxidantien, Enzymen und Vitaminen, aber auch auf dem Gehalt Polyphenolen, Phytoöstrogenen, Sulfiden, Glucosinolaten, Flavonoiden und Carotinoiden. Das Barfen oder selbstgekochte Mahlzeiten bieten die Möglichkeit, die Kontrolle über die Qualität des Futters sowie die Inhaltsstoffe zu behalten. Für Hundebesitzer, die nicht barfen möchten, gibt es heutzutage barfnahe Alternativen wie hochwertiges Nassfutter, das ohne künstliche Zusatzstoffe auskommt.
Orthomolekulare Ergänzungen sowie Vitamine und Mineralstoffe, die speziell auf den Bedarf des Hundes abgestimmt sind, können ebenfalls dabei helfen, die Zellgesundheit zu fördern.
Antioxidantien: Diese helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu verringern. Zu den antioxidativen Substanzen gehören Vitamin C, Vitamin E und Selen. Sie können das Immunsystem unterstützen, indem sie die Zellen vor schädlichen Entzündungsprozessen schützen.
Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können das Immunsystem stärken.
Kräuter: Es gibt eine Reihe von Kräutern, die das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken können, wie zum Beispiel Echinacea, Astragalus oder Kurkuma.
Probiotika und Präbiotika: Diese können helfen, die Darmgesundheit zu verbessern, da etwa 70-80% des Immunsystems im Darm angesiedelt sind. Ein gesundes Mikrobiom fördert die Immunantwort.
Vitalpilze: Vitalpilze sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin für ihre immunmodulierenden Eigenschaften bekannt und können zur Unterstützung des Organ- und Immunsystems beitragen.
Die Zusammenstellung von Ergänzungen wie Vitaminen, Mineralien oder Antioxidantien sollte immer auf den individuellen Bedarf des Hundes abgestimmt sein. Faktoren wie das Alter, bestehende Erkrankungen und der allgemeine Gesundheitszustand spielen hierbei eine Rolle. Eine Über- oder Unterversorgung kann kontraproduktiv sein, weshalb eine ausführliche Anamnese und Beratung durch einen erfahrenen Tierheilpraktiker/in oder speziell ausgebildeten Futterberater/in angeraten ist. Auch hier kann die biochemische Analyse den aktuellen Stand der Versorgung des Hundes feststellen, um einen persönlichen Futterplan auszuarbeiten.
7. Immunsystem
Ein starkes Immunsystem ist im günstigsten Fall das Ergebnis aller unterstützenden und präventiven Maßnahmen aus den Punkten 1 bis 6 - und die beste Waffe gegen Krebs. Denn das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung, Erkennung und Bekämpfung von Krebs bei Hunden. Unter normalen Umständen ist es dafür verantwortlich, entartete Zellen zu identifizieren und zu eliminieren, bevor sie sich unkontrolliert vermehren können. Entscheidende Immunzellen wie T-Zellen, B-Zellen, Makrophagen und natürliche Killerzellen spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krebszellen. Eine optimale Zellfunktion wiederum schafft Raum für Mechanismen wie die DNA-Reparatur und Apoptose (programmierter Zelltod). Diese sorgen dafür, dass beschädigte oder abnormale Zellen abgebaut werden, bevor sie überhaupt zu Krebszellen werden könnten.
Allerdings gelingt es Tumorzellen in vielen Fällen, der Immunabwehr zu entkommen. Sie entwickeln verschiedene Mechanismen, um sich vor der Erkennung zu schützen, beispielsweise durch die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe, die das Immunsystem unterdrücken, oder durch eine Art Tarnung, die verhindert, dass sie als gefährlich eingestuft werden. Eine geschwächte Immunantwort kann dazu führen, dass der Körper nicht mehr effektiv gegen die entarteten Zellen vorgeht, wodurch Tumorwachstum begünstigt wird. Deshalb spielt die gezielte Unterstützung des Immunsystems eine so zentrale Rolle in der ganzheitlichen Krebsvorsorge beim Hund.
8. Mindset: Die Bedeutung einer proaktiven Gesundheitsstrategie für Hundehalter
Eine durchdachte Gesundheitsstrategie für deinen Hund ist mehr als nur eine Sammlung von Vorsorgemaßnahmen. Sie schafft auch ein positives „Mindset“ beim Hundehalter. Das Wissen, alles für die Gesundheit und Prävention des eigenen Tieres getan zu haben, gibt dir im Ernstfall die Kraft, besser mit einer Erkrankung umzugehen. Vorteile einer proaktiven Gesundheitsstrategie sind:
Sicherheit und Klarheit: Frühzeitige Information und Prävention schaffen Sicherheit und ermöglichen ruhigere, klarere Entscheidungen.
Vermeidung von Schuldgefühlen: Besonders wenn es eventuell doch zu einer Krebsdiagnose kommt, kann das Gefühl, etwas versäumt zu haben, sehr belastend sein. Eine bestmögliche Vorbereitung nimmt diese Last.
Ganzheitliche Begleitung: Ein ganzheitlicher Ansatz mit den kombinierten Stärken aus Tiermedizin und Naturheilkunde gibt Gewissheit, dein Tier bestmöglich zu begleiten.
Positive Auswirkung: dein Schützling spürt auch deine emotionale Verfassung. Deine Sicherheit wirkt sich positiv auf ihn aus.
Eine proaktive Gesundheitsstrategie kann also eine Investition in die Gesundheit deines Hundes und in dein eigenes Wohlbefinden sein.
9. Nachher ist vorher: Ganzheitliche Ansätze auch in der Krebsnachsorge

Manchmal kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Bemühungen zu einer Krebserkrankung, da man nicht immer und nicht alle (Risiko)Faktoren beeinflussen oder eliminieren kann. Auch nach einer Krebsdiagnose bzw. während/nach einer Krebstherapie kann die ganzheitliche Herangehensweise aus der Vorsorgeliste sehr hilfreich sein. Neben veterinärmedizinischen Maßnahmen wie Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie spielen nahezu dieselben Faktoren wie bei der Vorsorge eine Rolle: Naturheilkundliche Ansätze wie die Stärkung des Immunsystems und die Entgiftung des Körpers können den Genesungsprozess unterstützen, das Risiko für Rezidive sowie Metastasen senken und die allgemeine Lebensqualität des tierischen Patienten verbessern. Antikarzinogene Substanzen können dabei helfen, tumoröses Geschehen zu verlangsamen und im besten Fall langfristig in Schach zu halten. Dabei gilt jedoch: Jede Krankheitsgeschichte ist einzigartig, und nicht jeder Tumor spricht gleich gut auf dieselben Nachsorgemaßnahmen an! Deshalb ist eine individuelle Beratung, die auf die spezifische Tumorerkrankung und die Gesamtsituation des Patienten eingeht, ausschlaggebend für den therapeutischen Erfolg. Denn eine gezielte Nachsorge erfordert mehr als die einfache Gabe eines bestimmten Mittels. Was bei einem Patienten wirkt, kann bei einem anderen völlig wirkungslos sein. Deshalb ist es wichtig, dass ein konsultierter Tierheilpraktiker nicht nur über Erfahrung in der Onkologie verfügt, sondern auch verschiedene Therapieansätze beherrscht und diese gekonnt kombiniert. Eigenbehandlungen, Dr. Google oder Empfehlungen aus Social Media können hier mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Fazit: Gute Information und die Kombination machen den Unterschied und halten Hunde gesund & fit
Eine ganzheitliche Gesundheitsvorsorge für Hunde vereint jeweils die Möglichkeiten und Stärken der Tiermedizin und der Naturheilkunde. Während tierärztliche Untersuchungen eine sichere Diagnose und gezielte Behandlungen ermöglichen, bietet die Naturheilkunde wertvolle Chancen, den Organismus ganzheitlich zu betrachten und (weiteren) Krankheiten vorzubeugen. Gemeinsam können diese Ansätze die Lebensqualität und Gesundheit deines Hundes nachhaltig verbessern. Indem du auf die Bedürfnisse deines Hundes eingehst, seine individuelle Situation betrachtest und frühzeitig handelst, kannst du aktiv dazu beitragen, seine Lebensqualität zu bewahren und im aller besten Fall auch sein Leben zu verlängern.
11. Zusammenfassung Krebsvorsorge beim Hund: Praxisnahe Tipps für Hundehalter
In unserer Community auf der Plattform www.krebsbeimhund.com haben wir diesen Artikel und viele Beratungsangebote rund um das Thema zusammengefasst, die sich mit Krebsvorsorge, Krebstherapien und der Kombination aus Tiermedizin und Naturheilkunde beschäftigen. Registriert euch gerne kostenlos auf der Plattform und schaut vorbei: hier registrieren
Hier findest du eine Zusammenfassung der Tipps zur Gesundheitsvorsorge aus dem Blogartikel: https://infograph.venngage.com/ps/90EYCDDe9uw
12. Interessantes & Studien zur Krebsvorsorge bei Hunden
Nu.Q® Vet Cancer Test: Dieses innovative Bluttestverfahren zielt darauf ab, verschiedene Krebsarten bei Hunden in frühen Stadien zu identifizieren. Es wurde speziell für gesunde, asymptomatische Hunde entwickelt und nutzt Biomarker-Technologie.
Zylexis®: Dieses Tierarzneimittel enthält inaktiviertes Parapoxvirus ovis (ORFV) und wird bei verschiedenen Tierarten, einschließlich Hunden, zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt. Es dient der Vorbeugung und Behandlung von Infektionen sowie stressbedingten Erkrankungen und wird auch im Kontext der Krebsprävention diskutiert.
"Role of dietary antioxidants to protect against DNA damage in adult dogs" (PubMed, Paul R Heaton, 2002) Die Ergebnisse dieser Untersuchung deuten darauf hin, dass eine Supplementierung mit Antioxidantien zu einer nachhaltigen Erhöhung der zirkulierenden Antioxidantienkonzentration führen kann, die durch eine Verringerung der DNA-Schäden eine schützende Wirkung ausübt, was zu einer verbesserten immunologischen Leistung führt.
"The Role of Diet in the Prevention of Cancer in Dogs" (Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition, 2021) Die Studie stellt fest, dass eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen, wenig verarbeiteten Nahrungsmitteln das Risiko von Krebs verringern kann. Besonders das Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren war hierbei von Bedeutung.
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