Spezialistin für Traditionelle Chinesische Medizin und Mykotherapie
- Leni (Admin)
- 19. Juli
- 8 Min. Lesezeit

Es gibt Menschen, bei denen man sofort spürt: Sie machen das aus Überzeugung. Rebekka Bartel ist eine davon. Sie hat umfassende Ausbildungen in Traditioneller Chinesischer Veterinärmedizin absolviert – darunter Kräutertherapie, Diagnostik, Ernährung und Grundlagen der Akupunktur. In ihrer Arbeit geht es nicht um Standardlösungen, sondern um hochindividuelle Therapiekonzepte. Wir sind stolz, dass Rebekka ab sofort unser Partnernetzwerk bei www.krebsbeimhund.com ergänzt. Ihr Ansatz ist ganzheitlich und ihre Haltung klar: Sie möchte Tier und Mensch in einer der schwersten Phasen des Lebens begleiten. Echt, ehrlich, empathisch. Rebekka lebt und arbeitet in Schleswig-Holstein mit ihren zwei Kindern, zwei Hunden und einer Katze. Den Weg in die Heilkunde hat sie aus einer persönlichen Entwicklung gefunden. "Ich hatte selbst einen Hund, der aufgrund eines zu schnellen Wachstums einen beidseitigen Kreuzbandriss erlitt. Als Halter, der die Zusammenhänge (noch) nicht erkannte, habe ich nur gesehen, dass es meinem vierbeinigen Freund nicht gut ging. Wir sind von Pontius zu Pilatus und es hat trotz mehrerer Tierarzt-, Physio- und Klinikbesuchen über 6 Monate gedauert bis endlich eine Klinik den Kreuzbandriss diagnostizierte. Er wurde operiert, litt bereits an schwerer Arthrose in den Ellbogen und Vorderpfoten und es waren eine intensive Physiotherapie, eine angepasste Ernährung und Schmerzmanagement nötig. DAS sollte mir beim nächsten Hund nicht noch einmal passieren! So begann mein Weg mit der Hundeernährung und führte mich in die Naturheilkunde. Es wurde zu einer Herzensangelegenheit – eben, WEIL ich weiß, wie hilflos man sich als Besitzer fühlt, wenn man auf das Fachwissen anderer angewiesen ist. Plötzlich steht man da mit vielen Fragen, aber wenigen Antworten. Das hat mich auf die Suche gebracht. Ich wollte verstehen, was Krankheit wirklich ist – und wie Heilung aus mehr bestehen kann als aus Tabletten.“ sagt sie.
Gibt es eine Haltung, die dich als Therapeutin leitet?
"Unbedingt! Heute weiß ich, dass nichts einfach so passiert. Jede Erkrankung ist eine Botschaft des Körpers die uns etwas über das Leben zeigen möchte. Bei Tieren ist das noch komplexer, weil sie in der Regel auch die Themen ihrer Besitzer spiegeln. So ist die TIERgesundheit für mich ein Zusammenspiel aus Ernährung, körperlicher und psychischer Balance, als auch der Verbindung zu seiner Bezugsperson. Das alles fließt in meine Arbeit mit hinein und lässt sich wunderbar auf allen Ebenen begleiten."

Von der Wurzel her denken – Traditionelle Chinesische Medizin
Wie bist du gerade zur TCM gekommen – und was hat dich daran so überzeugt, dass du sie zur Basis deiner Arbeit gemacht hast? "Die Akupunktur und somit die Grundlagen der TCM waren Schwerpunkt meiner Ausbildung zur Tierheilpraktikerin. Faszinierend finde ich die Interpretation der Gesundheit über die fünf Wandlungsphasen, Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall, die sich alle gegenseitig bedingen, alle Ebenen Körper, Seele und Geist beschreiben und Hinweise auf Dysbalancen geben. Ergänzend dazu nutze ich die Phonophorese (Therapie mit Stimmgabeln) als kraftvolles Werkzeug zur energetischen Harmonisierung. Auch die Mykotherapie sowie die Ernährung nach den 5 Elementen sind feste Bestandteile meiner ganzheitlichen Herangehensweise."
Kannst du kurz erklären, was die Traditionelle Chinesische Medizin ist – für jemanden, der noch nie davon gehört hat?
In der chinesischen Medizin gibt es keine Diagnostik im Sinne eines Wortes „Diabetes“ oder „Gastritis“. Es wird auf Symptome, Puls, Zunge, typische Verhaltensweisen und das Erscheinungsbild geachtet – darauf welche Muster die Symptome aufweisen, z.B. ob etwas plötzlich oder schleichend entstand, sich immer zur gleichen Tages-/Nachtzeit zeigt. Dann erhält das Muster eine Beschreibung, wie „Feuchte Hitze“ oder „Wind-Nässe“. Eine Diagnose könnte beispielsweise eine „Milz-Qi-Stagnation“ sein, oder ein „Nieren-Yin-Mangel“. Daher spielt weder die Spezies noch die Rasse eine Rolle. Was unterscheidet TCM bei Tieren von der Anwendung beim Menschen? "Das ist eine interessante Frage. Eigentlich gibt es keinen Unterschied. Selbst in der westlichen Medizin existieren die meisten Erkrankungen bei Menschen und Tieren gleichermaßen, wie beispielsweise Diabetes, Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen. Natürlich gibt es auch artspezifische Erkrankungen, die nur ein Mensch oder nur ein Hund bekommen kann, wie z.B die Canine Pavovirose. Im Wesentlichen geht es immer um das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang in Körper, Seele und Geist. Da unterscheiden sich die chinesischen Diagnosen nicht von Mensch und Tier."
Wie ist der Blick der TCM auf Krankheiten wie Krebs im Vergleich zur westlichen Tiermedizin?
„Krebs“ ist eine westliche Diagnose. Im traditionellen China wäre der Krebs (ob bei Mensch oder Tier) eine „Blut-Stagnation“ und „Schleim“, der nicht abfließt und sich sammelt – weil das Qi nicht fließt. Durch einen Blut- und Yin-Mangel bekommt die Milz (die für die Produktion des Schleimes zuständig ist) die Hitze nicht mehr in den Griff und Hitze-Toxine tun ihr weiteres. Unser Immunsystem (das Zheng-Qi) kann diese Toxine (Xie-Qi = böses Qi) eine Zeitlang in Schach halten. Die Stärke des Immunsystems entscheidet, ab wann der Körper alle Belastungen, z.B. durch Toxine, Entzündungen oder falsche Ernährung, nicht mehr in den Griff bekommt.
Wie gehst du diagnostisch vor, wenn ein Hund mit Krebs zu dir kommt und wie hilft hier Traditionelle Chinesische Medizin?
TCM betrachtet Krankheiten nicht isoliert, sondern wie oben beschreiben im Zusammenspiel von Organen, Energien, Emotionen und Umweltfaktoren. In der TCM ist Krebs kein einzelnes Ereignis, sondern Ausdruck eines tiefen inneren Ungleichgewichts. Ziel ist es nicht, den Tumor zu ‚bekämpfen‘, sondern den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, seine Selbstregulation zu stärken und ihn auf allen Ebenen zu entlasten. Rebekka erklärt: "Die Diagnostik bei einem Hund mit Krebs erfolgt bei mir mit allen Sinnen – ich beobachte, höre zu, fühle hin. Verhalten, Ausdruck, Körperhaltung und die Beziehung zum Halter geben erste Hinweise. Krebs zeigt oft eine tiefe Leere – körperlich wie seelisch. Wie jedes Leid hat auch er eine Wurzel. Diese versuche ich zu erkennen: So entsteht ein ganzheitliches Bild, das über die klassische Symptombeobachtung hinausgeht."
Dabei nutzt sie verschiedene Werkzeuge:
Puls- & Zungendiagnose*
Individuelle Kräutermedizin
Akupunktur (sofern möglich)
Ernährungsberatung nach TCM-Prinzipien
Begleitende Gespräche mit den Halter:innen
*Die Zungendiagnose ist eines der wichtigsten Diagnosewerkzeuge der TCM, um den Zustand der inneren Organe, des Qi (Energieflusses), sowie von Yin, Yang, Blut und Körperflüssigkeiten zu beurteilen. Sie gilt als „Spiegel des Inneren“. Wir werden in einem der folgenden Blogartikel berichten.
Was können betroffene Hundehalter:innen realistisch von der TCM erwarten? „Heilung kann niemand versprechen – auch ich nicht." meint sie. Aber was man sagen kann ist: Mit TCM können wir häufig die Lebensqualität deutlich verbessern, Schmerzen reduzieren, Nebenwirkungen lindern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Viele Hunde leben länger, stabiler und mit mehr Freude.
Mykotherapie – Pilze mit starker Wirkung
Was bedeutet Mykotherapie für dich – und wie passt sie zur TCM?
"Die Mykotherapie ist ein Teil der TCM und fester Bestandteil der chinesischen Schulmedizin. Die Chinesen schätzen das Wissen ihrer alten Meister sehr und wenn etwas heilt und keine Nebenwirkungen hat, ist es ein willkommenes Heilmittel. In der heutigen Mykotherapie gibt es ca. 13 sehr bekannte Vitalpilze, die klassischerweise eingesetzt werden. Jeder Pilz hat seine eigene spezielle „Superkraft“. In Kombination - auch mit anderen Heilmitteln, wie Kräuter oder Homöopathie - ergeben sie echte Symbiosen. Ebenso in Kombination zur Schulmedizin sind sie äußerst empfehlenswert und ein absoluter Game-Changer, was die Genesungsprognosen betrifft.
Wie wählst du die passenden Pilze aus – was spielt bei der Entscheidung eine Rolle? "Bei der Wahl der Pilze spielt die Diagnostik eine große Rolle. Auch eine eventuelle Medikation muss berücksichtigt werden. Nachdem jeder Pilz sein "Spezialgebiet" hat, werden diese auch entsprechend der Krebsart eingesetzt. Fachwissen ist an dieser Stelle durchaus notwendig, denn obwohl Pilze bei uns "nur" als Nahrungsergänzungen deklariert werden dürfen, die keine nennenswerten Nebenwirkungen aufweisen, kann man bei der Begleitung einer Krebserkrankung durchaus grobe Fehler machen."
Onlinetherapie – funktioniert das überhaupt?
Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Krebs wünschen sich viele Halter:innen Unterstützung, finden aber keine geeignete Praxis in ihrer Nähe. Und viele denken bei TCM auch eher an Nadeln oder fragen sich, wie eine Therapie auf energetischer Basis funktionieren kann, wenn keine direkte Berührung stattfindet. Wie funktioniert die Therapie online? Rebekka kennt diese Zweifel – und räumt sie durch klare Kommunikation aus dem Weg. Mit sorgfältiger Anamnese, Fotodokumentation, Videos und einem intensiven Austausch gelingt es ihr, auch auf Distanz sehr präzise zu arbeiten. Ihr Motto dabei: Vertrauen entsteht durch Verbindung – und die ist auch digital möglich: "Auch online arbeite ich mit allen Sinnen – über das Gespräch, genaue Beobachtungen und gezielte Fragen. Natürlich ersetzen virtuelle Beratungen nicht die direkte Pulsdiagnostik oder das Abtasten von Druckpunkten. Doch durch gezielte Anleitung kann der Halter unterstützend mithelfen und wertvolle Hinweise liefern. Die Zungendiagnostik (via Foto) und eine ausführliche Anamnese sind wertvoll – sie geben Einblicke in mögliche energetische Ungleichgewichte. Auch die Art und Lage des Tumors liefert Hinweise auf zugrunde liegende Muster. Krebs entsteht nicht aus dem Nichts – er zeigt bereits, wo wir tiefer hinschauen sollen." Was ist dir dabei besonders wichtig? "Bei mir gibt es kein Schema F – alles wird auf die Bedürfnisse der Menschen und ihren Hund abgestimmt. Ich spüre oft sehr genau, was gerade das wesentliche Thema ist, das gesehen werden möchte. Und genau das erarbeiten wir gemeinsam – niemand soll hilflos nur zuhören müssen, sondern soll es auch verstehen worum es geht und was der tiefere Sinn in dieser Leidensgeschichte sein könnte." Arbeitest du mit Tierärzt:innen und anderen Tierheilpraktikern zusammen? "Schulmedizin und Naturheilkunde müssen Hand in Hand ineinandergreifen. Mir ist sehr wichtig, dass ich mit meiner begleitenden Therapie vor allem zu einem verbesserten Wohlbefinden verhelfe, dabei aber eine geplante Behandlung oder laufende Medikation nicht behindere. Kommunikation und Austausch sind hier wichtig."
Gemeinsam stark – für mehr Optionen bei Krebs
Was bringt dir die Zusammenarbeit mit der Plattform- und was den Leser:innen? "Die Zusammenarbeit mit der Plattform bedeutet für mich vor allem eins: gemeinsam etwas Größeres zu bewirken. Ich bin nicht nur Teil eines Netzwerks aus erfahrenen Expert:innen, sondern kann auch mein Wissen gezielt dort einbringen, wo es gebraucht wird – nämlich bei Menschen, die nach Hoffnung, Orientierung und neuen Wegen suchen. Für betroffene Hundehalter:innen ist "Krebs beim Hund" eine wertvolle Anlaufstelle, die informiert, stärkt und verbindet. Hier werden ganzheitliche Blickwinkel ernst genommen und man bekommt Impulse, wie man selbst aktiv zum Wohl des Tieres beitragen kann – auch über die klassische Schulmedizin hinaus. Mir ist wichtig, dass sich niemand mit der Diagnose Krebs alleingelassen fühlen muss. Genau hier entsteht durch die Plattform eine Brücke – zwischen verschiedenen Ansätzen, aber auch zwischen Fachwissen und ganzheitlicher Begleitung."
www.krebsbeimhund.com vereint Menschen, die etwas verändern wollen. Auch wir wünschen uns, dass Tiernaturheilkunde nicht als letzte Option gesehen wird – sondern als gleichwertiger Teil eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses. Besonders bei Krebs. Wenn Tierheilkunde und Schulmedizin endlich auf Augenhöhe zusammenarbeiten geht es nicht mehr um Weltanschauungen – sondern um das Leben der Tiere.

Ein Gewinn für die Plattform – und für euch
Was wünschst du dir für die Zukunft der Tiernaturheilkunde – besonders im Bereich Krebs?
"Ich wünsche mir, dass die Naturheilkunde einen festen Platz in der begleitenden Krebstherapie erhält – und dass ihre Möglichkeiten, die aus der Kraft der Natur schöpfen, von der Schulmedizin anerkannt und wertgeschätzt werden. Denn gerade schwer erkrankte Tiere profitieren enorm von einem integrativen Ansatz." Gibt es etwas, das du unseren Leser:innen mitgeben möchtest – ein Gedanke, der Mut macht? "Ich glaube fest daran, dass Tiere nicht zufällig in unser Leben treten – sie begleiten uns, spiegeln uns, und manchmal zeigen sie uns durch ihre Krankheit Themen, die auch in unserem Leben Bedeutung haben. In der TCM sehen wir Krankheit nicht als Feind, sondern als einen Ruf nach Veränderung, nach Rückverbindung mit dem Leben. Eine Krebserkrankung ist ein schwerer Weg – keine Frage. Doch inmitten von Schmerz und Sorge liegt oft auch die Chance für Verbindung, Wachstum und tiefes Verstehen. Wenn wir bereit sind hinzusehen, können wir gemeinsam mit unseren Tieren auch in dunklen Zeiten etwas Wertvolles entdecken." Mehr über Rebekka und ihre Arbeit findet ihr auf unserer Buchungsseite:
Ihr möchtet wissen, ob TCM und Mykotherapie für euren Hund geeignet sein könnten? Dann schaut bald wieder rein – oder schreibt uns direkt: krebsbeimhund@gmx.de
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