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Krebsnachsorge für deinen Hund – weshalb die Zeit nach der Therapie entscheidend ist

Braun-weißer Spaniel mit Stock im Maul

1. Wenn der Tumor besiegt scheint und die eigentliche Arbeit beginnt

Ein Hund, der eine Krebsdiagnose und -behandlung hinter sich hat, braucht mehr als nur medizinische Kontrolle. Viele Halter glauben, mit der Entfernung des Tumors oder dem Ende der Chemotherapie sei die Krankheit abgeschlossen. In Wahrheit beginnt hier eine entscheidende Phase: die Nachsorge. Der Körper des Hundes hat eine enorme Belastung hinter sich. Operation, Narkose, Medikamente, Stress, manchmal Bestrahlung oder Zytostatika – all das hinterlässt Spuren in Stoffwechsel, Immunsystem und Hormonhaushalt. Auch die Psyche des Hundes spielt eine Rolle: sensible Tiere zeigen nach der Behandlung Rückzug, Unsicherheit, verändertes Fressverhalten oder leiden mit den Sorgen und Nöten ihrer Menschen mit. Krebsnachsorge bedeutet, diese Prozesse zu verstehen und zu begleiten – medizinisch, ernährungsphysiologisch und emotional. Die Qualität dieser Begleitung entscheidet mit darüber, ob sich der Körper stabilisiert oder erneut in Fehlregulation gerät.


2. Immunsystem, Entzündung und Zellmilieu – was im Körper jetzt passiert

Nach einer Tumorerkrankung ist das Immunsystem häufig überfordert. Einerseits muss es sich erholen, andererseits besteht die Aufgabe weiterhin darin, eventuell entartete Zellen früh zu erkennen und zu eliminieren. Doch viele Hunde tragen noch Reste chronischer Entzündungsprozesse in sich. Das Problem: Chronische Entzündung fördert das, was man eigentlich verhindern will – eine erneute Fehlsteuerung des Zellstoffwechsels. Zytokine, oxidative Stressmoleküle und Abbauprodukte aus geschädigtem Gewebe verändern das Milieu rund um die Zellen. Ein dauerhaft erhöhter Entzündungsstatus kann den Stoffwechsel so verschieben, dass Krebszellen erneut Vorteile haben. Deshalb ist Nachsorge nie passives „Beobachten“, sondern aktives Regulieren. Ziel ist es, ein antiinflammatorisches, antioxidatives und stoffwechselstabiles Milieu zu schaffen. Dazu gehören unter anderem eine angepasste Ernährung und Mikronährstoffversorgung, Bewegung und Stressmanagement sowie die Überwachung von Laborparametern wie Entzündungsmarker, Organwerten und dem Erythrozytenstatus.


  1. Wiederherstellung des Darmmilieus nach einer Tumorbehandlung

Boxer liegend

Das Mikrobiom des Darms spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der Rekonvaleszenz. Eine gestörte Darmflora kann stille Entzündungen aufrechterhalten und Immunsignale verfälschen. Viele Hunde entwickeln vor allem nach einer Chemo- oder Antibiotikatherapie Dysbiosen, die wiederum das Risiko für Rückfälle erhöhen können.

Deshalb gehört die gezielte Wiederherstellung einer gesunden Darmflora zu den wichtigsten Bausteinen jeder Nachsorge. Um das Milieu wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist eine gezielte Unterstützung notwendig. Hierzu gehört vor allem die Zuführung von prä- und probiotischen Stoffen. Präbiotika wie Ballaststoffe oder spezielle Präparate, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien anregen, können die Regeneration der Darmschleimhaut unterstützen. Gleichzeitig helfen Probiotika - also lebende Bakterienkulturen - dabei, das Mikrobiom direkt mit gesunden Keimen zu versorgen und das Mikrobiom wieder zu stabilisieren.


  1. Antientzündliche Ernährung: der Gamechanger

Auch eine antientzündliche und bedarfsdeckende Ernährung sollte im Nachsorgeplan angemessenen Raum finden. Die Ernährung entscheidet mit darüber, ob sich ein Organismus nach einer (Krebs)Erkrankung erholen kann oder in einem Zustand der Fehl- und Unterversorgung verharrt. Besonders wichtig ist, dass Rationen angepasst werden – denn es gibt keine pauschal „krebshemmende Diät“. Die ketogene Fütterungsform, die oft als Wunderwaffe gegen Krebs angepriesen wurde, ist inzwischen eher ein Mythos als eine bewiesene Lösung. Während dieser Ansatz theoretisch darauf abzielt, den Blutzuckerspiegel zu senken und den Krebszellen weniger Energie zu liefern, gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, als dass eine signifikante Wirkung auf Krebszellen bei Hunden erzielt wird (Ausnahme: Gehirntumoren, Mastzellentumore, Lymphome). In vielen Fällen könnte eine zu strikte Umstellung sogar das Risiko von Mängeln und anderen Gesundheitsproblemen erhöhen, da sie die Vielfalt an wichtigen Nährstoffen einschränkt. Stattdessen sollte das Futter die allgemeine Gesundheit deines Patienten fördern und unterstützen, so dass sich der Körper auf seine Gesunderhaltung konzentrieren kann. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:

  • Das richtige Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Nahezu alle industriellen Fertigfutter, aber auch unsauber zusammengestellte BARF-Rationen enthalten zu viele entzündungsfördernde Omega-6-Quellen. Das Verhältnis sollte aktiv zugunsten der Omega-3-Fettsäuren verschoben und regelmäßig kontrolliert werden. Durch einen Trockenbluttest - angelehnt an die Humanmedizin - ist dies unkompliziert und zuverlässig möglich:


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  • Zugabe hochwertiger, maritimer Öle: Lachsöl galt lange Zeit als eine der besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren, doch heute ist die Qualität problemematisch. Daher sollte es nicht mehr als bevorzugte Quelle verwendet werden. Denn Lachsöl aus industrieller Produktion enthält nicht mehr die hochwertigen Fettsäuren, die es einst einmal hatte: Viele Hersteller setzen auf Zuchtlachs, der in überfüllten Bedingungen aufgezogen wird und dabei mit minderwertigem Futter und zudem mit Schadstoffen und Medikamenten belastet ist. Diese Faktoren beeinträchtigen das Endprodukt und machen es eher belastend denn effektiv. Auch handelsübliche Mischöle sind absolut sinnfrei. Häufig handelt es sich um verderbliche Produkte, die bereits oxidiert sind, bevor sie überhaupt in den Handel kommen. Oxidierte Öle enthalten freie Radikale, die den Körper schädigen und Entzündungsprozesse fördern können. Regelmäßig gaukeln auch sog. 3-6-9 Öle eine vermeintlich optimale Fettsäureversorgung vor. Obwohl diese Mischungen als die perfekte Lösung für eine ausgewogene Ernährung dargestellt werden, sind sie lediglich ein gut gemachtes Marketinginstrument: Die Balance dieser Fettsäuren ist nicht ideal für einen Hund und der Anteil an entzündungsfördernden Fettsäuren viel zu hoch. Auch Leinöl oder Hanföl wird immer noch gebetsmühlenartig als Quelle für Omega-3 empfohlen, da es reich an Alpha-Linolensäure (ALA) ist. Allerdings können Hunde pflanzliche Öle nur sehr begrenzt verwerten – in der Regel nur zu etwa 5-10% der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren werden vom Hundekörper in die für ihn nützliche Form von EPA und DHA umgewandelt.

  • Die Proteinquellen müssen leichtverdaulich, verträglich und entzündungsneutral sein. Manche Hunde reagieren auf bestimmte Fleischsorten, Innerein oder tierische Nebenerzeugnisse mit Unverträglichkeiten, die weder im Blutbild noch im äußeren Bild sofort sichtbar sind, sondern den Körper im Hintergrund kontinuierlich beschäftigen

  • Antientzündliche Mikronährstoffe wie Polyphenole, Vitamin E, Vitamin C, Zink, Selen sowie L-Glutamin und Aminosäuren sind weitere Substanzen, welche die Regeneration nach intensiven Therapien fördern. Sekundäre Pflanzenstoffe können helfen, oxidativen Stress zu begrenzen und die Zellgesundheit zu fördern – aber nur, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Fehlerhafte Nahrungsergänzung ist einer der häufigsten Gründe, warum Nachsorge nicht wirkt: zu viele Präparate, unpassende Dosierungen oder widersprüchliche Kombinationen überfordern Leber und Stoffwechsel. Eine fachkundige Beratung - am besten durch jemanden, der spezielle Erfahrung mit onkologischer Begleitung hat - wie unsere Partnerin und zertifizierte THP Caroline Sperling – ist daher unverzichtbar:


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5. Bewegung, Stress und Hormonbalance

Neben der physiologischen Unterstützung ist es wichtig, auch den Stresspegel des Hundes zu managen. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann negativ beeinflussen und zu weiteren Erkrankungen führen. Körperliche Aktivität ist daher kein Luxus, sondern ebenfalls Teil der Nachsorge. Hunde, die regelmäßig passende Bewegungs- und Beschäftigungsangebote genießen, stabilisieren ihr Immunsystem, verbessern die Durchblutung und reduzieren Stresshormone. Wichtig ist, den Hund weder zu überfordern noch zu schonen. Nach einer Krebstherapie neigen viele Halter dazu, ihren Hund zu sehr zu schützen – was paradoxerweise dazu führt, dass Kreislauf, Muskulatur und Stoffwechsel abbauen. Auch die hormonelle Balance spielt eine Rolle. Kortisol, Insulin, Schilddrüsenhormone – sie alle beeinflussen Zellstoffwechsel und Immunsystem. Nach einer schweren Erkrankung kann das endokrine System aus dem Gleichgewicht geraten. Besonders bei Hündinnen nach Ovariohysterektomie oder Tieren, die Cortison erhalten haben, sollte man hormonelle Regelkreise im Blick behalten. Hunde nehmen insbesondere auch emotionale Spannungen ihrer Umwelt wahr und viele Halter leben nach der Diagnose in dauerhafter Alarmbereitschaft. Dadurch bleibt auch beim Tier das Stressniveau erhöht, was Heilungsprozesse verzögern kann. Zur Nachsorge gehört deshalb ebenso, Ruhe und Sicherheit wiederherzustellen. Rituale, angepasste Spaziergänge, klare Tagesstrukturen und liebevolle, aber gelassene Zuwendung helfen deinem Tier, sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden.


6. Kontrolle, Rezidivprävention und Lebensqualität

Krebsnachsorge ist kein festgelegter Zeitraum, sondern ein dynamischer Prozess. Manche Hunde brauchen wenige Wochen, andere lebenslange Stabilisierung. Regelmäßige Kontrollen sind angeraten – nicht nur in der Klinik, sondern auch im Alltag. Jede Veränderung von Haut, Appetit, Verhalten oder Verdauung kann Hinweise liefern. Auch Laborwerte sind nur dann aussagekräftig, wenn sie in zeitlicher Abfolge betrachtet werden: Ein einzelner Wert sagt wenig, die Entwicklung über Monate viel. Das Ziel der Nachsorge ist also nicht nur, ein Rezidiv oder Metastasen früh zu erkennen, sondern die Gesamtregulation des Organismus so zu gestalten, dass eine Wiedererkrankung unwahrscheinlicher wird.


7. Unterstützung durch die Kraft der Natur

Neben schulmedizinischen Kontrollen wie können naturheilkundliche Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zur Nachsorge leisten. Sie zielen darauf ab, den Immunstatus zu stärken, so dass der Körper sich wieder selbst helfen kann, Übersäuerung abzubauen, Entzündungen zu reduzieren und die Regeneration zu fördern. Auch hier gilt: Was bei einem Hund gut funktioniert, kann bei einem anderen unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Leider wird oft eine „One-size-fits-all“-Mentalität propagiert. Da hört man dann Dinge wie: „Du musst unbedingt Artemisia annua mit Eisen nehmen!“ (bzw. umgekehrt ohne), oder „DMSO ist das einzige wahre Mittel, alles andere bringt nichts!“ oder „Heilpilze haben bei meinem Tier wahre Wunder bewirkt!“ oder „Bei uns hat die goldene Paste alles verändert!“ Andere schwören auf Weihrauch, Curcuma, B17, Vitamin C & Co. „Das ist der Schlüssel zur Heilung!“ oder „Brokkolisprossen (Sulforaphan) und Himbeeren sind die geheime Waffe gegen Krebs!“ Es werden vielfach und immer wieder dieselben Kräuter, Nahrungsergänzungsmittel oder "Wunderpillen" für alle Hunde empfohlen – unabhängig von der Art des Tumors oder den individuellen Bedürfnissen des Hundes.


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  1. Individualität in der Nachsorge – Jeder tierische Patient ist einzigartig

Nach unserer Erfahrung macht es sehr viel Sinn, dass Nachsorge individuell abgestimmt wird. Nicht jeder Hund reagiert gleich auf die dieselben Substanzen oder Behandlungsmethoden und nicht jeder Tumor spricht auf dieselbe Standardtherapie an. Die genaue Auswahl der unterstützenden Maßnahmen erfordert daher Differenzierung:


  • Beispiel Lymphom: Hunde mit einem Lymphom haben oft eine generelle Schwächung des Immunsystems und eine höhere Neigung zu Infektionen. Auch die Behandlung des Lymphoms selbst, wie zum Beispiel mit Chemotherapie oder Strahlentherapie verursachen Spuren. Die Unterstützung muss daher besonders darauf ausgerichtet sein, das Immunsystem wieder aufzubauen und den Organismus zu stabilisieren. Es werden häufig Mittel eingesetzt, die das Immunsystem ausreichend modulieren und Entzündungsherde eliminieren.

  • Beispiel Mastzellentumore: Bei Hunden mit Mastzellentumoren ist die Kontrolle von Histamin und anderen entzündungsfördernden Substanzen im Fokus, da diese Tumore oft eine übermäßige Freisetzung von Histamin und anderen, chemischen Botenstoffen verursachen. Um die Symptome zu lindern und das System zu regulieren, sind medizinische und naturheilkundliche Mittel wichtig, welche die Histaminproduktion hemmen und die überschießende Immunantwort dämpfen.

  • Beispiel Hämagiosarkon: Bei Hunden, bei denen ein Hämangiosarkom der Milz entfernt wurde, steht das Risiko von Mikrometastasen im Vordergrund. Besonders wichtig ist die Förderung der Blutgerinnung und der Gefäßgesundheit, da Hämangiosarkome die Blutgefäße schwächen und es zu inneren Blutungen kommen kann. Die Milz ist außerdem zentral für die Immunabwehr, da sie sowohl alte Blutzellen abbaut als auch eine Rolle bei der Produktion von Abwehrzellen spielt. Nach ihrer Entfernung ist es daher wichtig, den Patienten insgesamt engmaschig zu überwachen, um das Risiko von Infektionen oder weiteren Komplikationen zu minimieren.

  • Beispiel Gesäugetumore: Hündinnen, die an Mammatumoren erkrankt sind, benötigen speziell abgestimmte Ansätze, da diese Tumore häufig hormonabhängig sind. Die Entfernung der Neoplasie ist oft nicht ausreichend, da hormonelle Schwankungen - insbesondere ein Überschuss an Östrogen und Progesteron - Entartungen begünstigen können. In der Nachsorge geht es daher darum, den hormonellen Status zu stabilisieren und das Immunsystem zu unterstützen.


Das "einzigartige Nachsorgepaket" – berücksichtigt Körper und Seele des Hundes

Das einzigartige Nachsorgepaket berücksichtigt also sowohl den Körper als auch die Seele deines Hundes. Unsere Plattform kann auf viele positive Behandlungsergebnisse und stabile Patienten zurückblicken, die von einer ganzheitlichen Betreuung profitieren. Wir sind jederzeit bereit, dich mit Rat und Tat zu unterstützen, um deinem Hund während der Nachsorge bestmöglich zur Seite zu stehen und ihn auf seinem Heilungsweg zu begleiten. Zögere nicht, uns anzusprechen – wir sind für euch da:

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