Krebskranke Hunde stärken: Therapeutischer Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln
- Leni (Admin)
- 30. Sept.
- 9 Min. Lesezeit

Krebs ist auch bei Hunden eine komplexe Erkrankung, die nicht nur den Tumor betrifft, sondern das Ergebnis eines gestörten Zusammenspiels verschiedener Körpersysteme ist. Dabei nehmen unter anderem Immunsystem, Stoffwechsel, Organfunktionen und das Darmmikrobiom eine zentrale Rolle ein. Auf unserer Plattform www.krebsbeimhund.com geben wir Hundebesitzern einen umfassenden Einblick, wie Tiermedizin, biologische Therapien und gezielte Unterstützung beim Wiederaufbau der Gesundheit von krebskranken Hunden unterstützen können. Dieser Artikel beschäftigt sich (fast) ausschließlich mit Nahrungsergänzungen für Tiere, die bereits an Krebs erkrankt sind. Es geht also nicht um Substanzen, die in biologischen Tumortherapien eingesetzt werden - der nächste Blog dazu ist in Bearbeitung. Sondern es geht um begleitende Präparate, welche die zentrale Therapie sinnvoll einrahmen. Dabei verschwimmen die Grenzen manchmal, weil es sich teilweise um Multifunktionale Substanzen handelt, welche z.B. die ausleitenden Organe, das Immun-/Lymphsystem oder die Versorgung mit Nährstoffen unterstützen. Selbstverständlich können ausgewählte Nahrungsergänzungen auch sehr gut zur Krebsvorsorge verwendet werden.
Wie findet man die „richtigen“ Nahrungsergänzungen?
Die „richtigen“ Nahrungsergänzungen für seinen Schützling findet man nicht durch Zufall oder nach dem Prinzip „eins passt für alle“, sondern immer durch ein strukturiertes Vorgehen. Am Anfang steht die medizinische Grundlage: Eine gesicherte Diagnose und die Berücksichtigung aller medizinischen Behandlungen, die der Patient erhält. Nur so können Wechselwirkungen ausgeschlossen und mögliche Risiken realistisch eingeschätzt werden. Anschließend folgt die individuelle Anamnese. Dabei geht es nicht nur um die Krankengeschichte und bisherige Therapie, sondern auch um die Lebensumstände, die Fütterung, die Belastbarkeit des Tieres sowie die Ziele des Halters. Möchte man die Lebenszeit verlängern, Schmerzen lindern oder in erster Linie die Lebensqualität verbessern? Diese Zielsetzung bestimmt, in welche Richtung die Auswahl der Mittel geht. Auf dieser Basis wir die Auswahl eingegrenzt: Oft ist es sinnvoll, zunächst zwei-drei vielversprechende Präparate zu testen, statt alles gleichzeitig zu kombinieren. Manche Tierheilpraktiker oder naturheilkundlich arbeitende Tierärzte ziehen zusätzlich Methoden wie Bioresonanz oder energetische Testverfahren heran. Diese können weitere Hinweise auf die passende Unterstützung liefern. Denn die Antwort ist: es gibt kein Zaubermittel für alle krebskranken Hunde, sondern nur passende für den individuellen Fall. Wichtig ist auch, dass die Wirksamkeit eines Zusatzes kontrolliert wird. Das geschieht einerseits subjektiv über Beobachtungen wie z.B. Fortschritt der Rekonvaleszenz, Lebensfreude, Appetit, oder Beweglichkeit. Andererseits objektiv über Messung der Tumorprogression, das Ausbleiben von Rezidiven oder Metastasen, Blutbilder oder Entzündungswerte. Ein klarer Zeitraum – beispielsweise sechs bis acht Wochen – dient dazu, den Erfolg realistisch einzuschätzen. Zeigen sich keine positiven Veränderungen oder treten Nebenwirkungen auf, wird die Maßnahme angepasst oder beendet. So entsteht ein dynamischer Prozess: Was zu Beginn passt, kann später unpassend sein, wenn sich die Erkrankung oder die Belastbarkeit des Hundes verändert. Das „richtige“ Mittel ist daher keine einmalige Entscheidung, sondern das Ergebnis einer fortlaufenden Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des tierischen Patienten.

Bei den im folgenden beschriebenen Mitteln handelt es sich nur um einen kleinen Auszug an Substanzen, die für deinen Hund in Frage kommen können. Diese Beispiele dienen dazu, die Komplexität einer Krebserkrankung zu verdeutlichen und um aufzuklären, dass es eben nicht ausreicht, irgendwelche Anti-Krebsprodukte zu geben, die gerade „gehyped“ werden. Nicht nur die Hunde sind in ihrem aktuellen Krankheits- und Gesundheitszustand verschieden. An einen Mastzellentumor geht der (onkologisch erfahrene) Therapeut ganz anders heran als an Melanom oder ein Nierenkarzinom. Zum einen verhalten sich Tumore biologisch verschieden, was deren Entstehung, Aggressivität oder Metastasierungsneigung etc. anbelangt, zum anderen sind einige Tumoren inzwischen besser erforscht als andere, so dass fallweise auf bereits bewährte Behandlungsbausteine zurückgegriffen werden kann.
Ziele von Nahrungsergänzungsmitteln für Hunde
Unterstützung des Immunsystems
Reduktion von Entzündungen
Stabilisierung und Schutz belasteter Organe (z. B. Leber, Nieren)
Nährstoffausgleich bei eingeschränkter Nahrungsaufnahme
Nachsorge nach Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung
Diese Ziele adressieren Schwachstellen, die bei krebskranken Hunden häufig beobachtet werden. Chronische Entzündungen, gestörte Entgiftungsmechanismen, ein aus dem Gleichgewicht geratenes Darmmikrobiom oder hormonelle Dysbalancen sind Beispiele solch Fehlregulierungen, die sowohl Ursache als auch Folge einer Tumorerkrankung sein können. Nahrungsergänzungen werden deshalb gezielt eingesetzt, um diese übergeordneten Störfelder zu modulieren: Stärkt man das Immunsystem, verbessert man gleichzeitig die Kontrolle über Tumorzellen; reduziert man systemische Entzündungen, sinkt das Wachstumsmilieu für Tumoren; unterstützt man Leber und Niere, erhöht man die Fähigkeit des Körpers, toxische Stoffwechselprodukte selbst zu verarbeiten. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten, systemischen Dysfunktionen, wie sie krebskranke Hunde betreffen können und welche nutriziellen Ansätze typischerweise zur Unterstützung eingesetzt werden (beispielhaft, kleiner Auszug!).
Systemische Dysfunktionen bei Krebs und Beispiele für unterstützende Nahrungsergänzungen (NEMs)
Immunsystem-Dysregulation
Der Tumor selbst, operative Eingriffe, Chemotherapie oder Bestrahlungsprotokolle schwächen den Organismus -Fehlreaktionen oder Autoimmunprozesse können auftreten. Ein Ungleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und -hemmenden Immunfaktoren schwächt die Abwehr. Zytotoxische T-Zellen und NK-Zellen, die Krebszellen erkennen, werden reduziert. NK-Zellen (Natürliche Killerzellen) sind eine Art von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und gehören zum angeborenen Immunsystem des Körpers. Ihre Hauptaufgabe ist es, infizierte Zellen und entartete Zellen z. B. Tumorzellen schnell zu erkennen und abzutöten – ohne dass vorher eine spezifische Immunantwort aktiviert werden muss. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Beta-Glucane aus Vitalpilzen aktivieren Makrophagen und NK-Zellen. Colostrum liefert Immunglobuline und Wachstumsfaktoren.
Chronische Entzündungen
Niedriggradige Entzündungen, sog. „silent inflammations“ begünstigen Arthrose, Hautprobleme, Allergien, Diabetes und können auch Tumorwachstum und weitere Zellveränderungen fördern. Die Ursachen finden sich im Alterungsprozess (Zelleistung lässt nach), in mangelnder Entgiftung, häufig auch in Futterunverträglichkeiten, Darmproblemen, anhaltende Allergien, Medikamenten, Umweltgiften, Zahnherden oder chronischen Infekten. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Omega-3-Fettsäuren aus maritimen Quellen verschieben das Eicosanoid-Gleichgewicht in eine antientzündliche Richtung. Curcumin, der aktive Stoff aus Kurkuma, hemmt den Entzündungsbotenstoff NF-κB, der viele entzündungsfördernde Gene aktiviert. Dadurch werden auch andere Signalwege beruhigt, die Zellschäden fördern. Bromelain (Enzym aus Ananas) kann ebenfalls entzündliche Prozesse modulieren. PS: Zur antientzündlichen Fütterung bieten wir regelmäßig Vorträge an.
Darmmikrobiom-Störungen (Dysbiose)
Dysbiosen im Darm beeinträchtigen sowohl das Immunsystem als auch die Nährstoffaufnahme. Ungleichgewichte oder ein „Leaky Gut“ treten häufig nach Antibiotika, Chemotherapie, bei Unverträglichkeiten oder ungeeigneter Ernährung auf. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Heilmoor (Huminsäuren) binden Toxine und schützen die Schleimhaut. Probiotika stabilisieren die Flora, präbiotische Ballaststoffe wie Inulin fördern eine gesunde Darmflora. Flohsamenschalen regulieren die Darmtätigkeit und schützen ebenfalls gereizte Schleimhäute.
Stoffwechsel- und Entgiftungsprobleme
Eine überlastete Leber oder eingeschränkte Entgiftungsprozesse führen zu toxischen Rückständen. Säure-Basen-Ungleichgewichte begünstigen Zellstress und mitochondriale Dysfunktionen verursachen Energiemangel in den Zellen. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Silymarin aus der Mariendistel schützt und regeneriert Leberzellen. Die Alge Cholera liefert basisch wirkende Mineralstoffe, wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Mangan.

Oxidativer Stress
Oxidativer Stress beschreibt einen Überschuss freier Radikale - gefördert durch Entzündungskaskaden, medizinische Behandlungen oder Stress. Oxidativer Stress schädigt Zellen und begünstigt die Tumorprogression. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Astaxanthin schützt die Zellmembranen. Vitamin C aus Hagebuttenpulver oder Sanddornpulver ergänzt das antioxidative Netzwerk, Quercetin spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Schäden durch freie Radikale und unterstützt die Mitochondrien.
Hormonelle Dysbalancen
Dieses Thema ist relevant bei hormonabhängigen Tumoren wie z.B. Mammatumoren der Hündin oder Adenokarzinome der Prostata beim Rüden. U.a. auch Folge von Kastration oder endokrinen Erkrankungen (Cushing, Schilddrüse). Unterstützend können folgende NEMs wirken: Granatapfel-Polyphenole, insbesondere Ellagsäure und Punicalagin, wirken antioxidativ und antiöstrogen und können das Enzym Aromatase hemmen, das Androgene in Östrogene umwandelt. In Studien zeigen sie auch antikarzinogene Effekte. Für Hunde liegen bisher nur begrenzte Daten vor, doch pharmakologisch erscheint ihre Wirkung plausibel. Curcumin hemmt die Aromatase und kann Signalwege vermitteln, die über Östrogenrezeptoren laufen, zusätzlich besitzt es tumorhemmende Eigenschaften.
Epigenetische Veränderungen
Umwelt, Fütterung und Medikamente können durchaus auch die Genregulation beeinflussen. Tumorfördernde Gene werden aktiviert, Schutzgene deaktiviert. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Sulforaphan (Brokkolisprossen) aktiviert Phase-II-Enzyme der Entgiftung. Resveratrol ist ein natürlicher Pflanzenstoff (Polyphenol), der z.B. in Beeren vorkommt. Er wirkt stark antioxidativ und entzündungshemmend und kann – ähnlich wie Curcumin – wichtige Signalwege im Körper beeinflussen. Methylgruppenspender wie Folsäure, Vitamin B12, Cholin und Methionin liefern Bausteine für die DNA-Methylierung.
Umwelt- und Toxinbelastung
Pestizide, Herbizide, Schwermetalle, Weichmacher, Abgase, Feinstaub, Medikamentenrückstände im Futter, Haushaltschemikalien sowie Nervengifte aus Wurmkuren oder Spot-Ons – all diese Stoffe sind heute leider allgegenwärtig. Auch wenn sie nur in kleinen Mengen auftreten, können sie sich im Körper unserer Hunde anhäufen und langfristig zu einer ernsthaften Belastung für Leber, Niere, Darm und Immunsystem werden. Gerade Hunde, die ohnehin gesundheitlich geschwächt sind – z. B. eben durch Krebs – sind besonders gefährdet. Denn ihre Entgiftungsorgane arbeiten oft bereits an der Belastungsgrenze. Ein überfordertes Entgiftungssystem kann dazu führen, dass freie Radikale, Entzündungsbotenstoffe und krebserregende Substanzen nicht ausreichend neutralisiert oder ausgeschieden werden. Das hat direkte Auswirkungen auf die Fähigkeit des Körpers, sich gegen Rückfälle (Rezidive) oder Metastasen zu wehren. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Chlorella bindet Schwermetalle. Zeolith oder Bentonit binden Ammoniak und Umweltgifte im Darm. Kolloidales Silizium (Kieselerde) unterstützt die Entgiftung der Schleimhäute.
Psychischer Stress / chronische Belastung
Stress schwächt nachweislich das Immunsystem und kann Entzündungen verstärken. Die Ursachen sind vielfältig: Operationen, Schmerzen, immunsuppressive Behandlungen (z.B. Chemo, Kortison) der Verlust von Sozialpartnern, Konflikte im Umfeld, zuwenig Ruhephasen uvm. Unterstützend können folgende NEMs wirken: CBD-Öl wirkt beruhigend und entzündungshemmend. Shilajit wird als Adaptogen klassifiziert, das dem Körper hilft, sich an Stress anzupassen und die Homöostase aufrechtzuerhalten. Seine adaptogenen Eigenschaften werden seinem hohen Gehalt an Fulvosäure (+60%), Mineralien (über 85, darunter Eisen, Magnesium, Zink) und Dibenzo-α-pyronen zugeschrieben.
Fehlernährung / Nährstoffmängel
Bei einer unzureichenden Ernährung kann es zu einem Mangel an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen kommen. Auch zu kohlenhydratreiche Rationen können Tumorwachstum fördern. Hochwertige Proteine, ballaststoffreiche Rationen, wenig Zucker und gesunde Fette können Gewichtsverlust und Muskelabbau verhindern. Unterstützend können folgende NEMs wirken: Multivitamin- und Mineralstoffpräparate sichern die Basisversorgung. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) - idealer Weise aus maritimen Quellen - sind essenziell für Entzündungsmodulation und Zellmembranstabilität. Auf unserer Plattform bieten wir eine interessante Beratung zu antientzündlichen Mikronährstoffen, schaut doch mal rein: Antientzündliche Mikronährstoffe für Hunde

***Rechtlicher Hinweis: Bei allen hier aufgeführten Substanzen handelt es sich rechtlich um Nahrungsergänzungsmittel. Sie sind nicht als Arzneimittel zugelassen und dürfen daher nicht als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung verstanden werden. Viele dieser Präparate enthalten jedoch biologisch nachweislich wirksame Substanzen, die eine kraftvolle Unterstützung bieten können – etwa im Hinblick auf das Immunsystem, die Zellregeneration oder das allgemeine Wohlbefinden. Bitte wenden Sie sich an eine Tierheilpraktiker oder ganzheitlich arbeitenden Tierarzt. Wir übernehmen keine Haftung für Fehlanwendungen ohne therapeutische Begleitung und können auch keine Heilversprechen abgeben.***
Risiko der Überdosierung bei Nahrungsergänzungen
Mitunter assoziieren Tierhalter Nahrungsergänzungsmittel mit „natürlich“ und „harmlos“. Gerade im Social Media Umfeld herrscht oft eine Art von Flohmarkt-Mentalität: jeder wirft schnell seine Erfahrungen, Lieblingsprodukte oder Tipps in den Raum, egal ob sie fundiert oder überhaupt sinnvoll sind. Doch jeder Wirkstoff kann in der falschen Menge oder zum falschen Zeitpunkt schädlich oder gar giftig sein. Gerade weil die Präparate frei verfügbar und Dosierungsempfehlungen oft uneinheitlich sind, wird das Risiko einer Überdosierung unterschätzt.
Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K): Hier besteht die größte Gefahr. Sie werden im Körper gespeichert, und eine Überversorgung kann zu teils schweren Schäden führen z. B. Vitamin A → Gelenkprobleme, Leberschäden; Vitamin D → Verkalkung von Organen, Nierenversagen.
Mineralstoffe: Auch hier sind Überdosierungen möglich. Zink kann Kupfer verdrängen, Selen ist in hoher Dosis giftig, Eisen kann Leber und Darm massiv schädigen.
Pflanzenstoffe und Vitalpilze: Werden oft als „sanft“ vermarktet, können aber bei falscher Anwedung und Dosierung ebenfalls Organe belasten.
Omega-3-Fettsäuren: Gelten als sicher, aber zu viel kann die Blutgerinnung beeinflussen → Risiko von Blutungen, besonders bei gleichzeitiger Operation oder bestimmten Medikamenten.
Kombinationstherapien aus Tiermedizin & Naturheilkunde
Bei der Verabreichung von Nahrungsergänzungen darf man außerdem nicht übersehen, dass jedes Präparat in den Stoffwechsel eingreift und dadurch ebenfalls die Wirkung von medizinischen Behandlungsplänen beeinflussen kann.

Besonders in der Onkologie, wo Chemotherapie, Bestrahlung oder hoch potente Medikamente eingesetzt werden, ist eine unbedachte Kombination riskant. Nahrungsergänzungen sollten daher nicht isoliert, sondern immer im Kontext der tierärztlichen Therapie betrachtet werden. Nur wenn medizinische Behandlung und unterstützende Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind, können sie ihr volles Potenzial entfalten und dem Hund wirklich helfen. Vorsicht bei den folgenden Kombinationen:
Chemotherapie: Antioxidantien wie hochdosiertes Vitamin C oder Vitamin E können die Wirkung bestimmter Zytostatika abschwächen, da sie radikalfangend sind und oxidativen Stress reduzieren. Daher den EInsatz immer mit dem Tierarzt absprechen und den empfohlenen, zeitlichen Abstand zur Chemo oder Bestrahlung einhalten.
Leber-/Nierenschutz & Ausleitung: Mariendistel, Artischocken, Glutathion und Co. unterstützen die Ausscheidung von Metaboliten und reduzieren die Organbelastung. Timing: Nach Chemo oder Medikamentengabe, nicht gleichzeitig!
Bestrahlung: Auch hier gilt - Hochdosierte Antioxidantien können theoretisch die erwünschte Zellschädigung durch freie Radikale neutralisieren.
Medikamente: Schmerzmittel oder Entzündungshemmer (NSAIDs) können Wechselwirkungen mit Fischöl verursachen (Blutungsrisiko). Kortison kann durch manche Supplemente Nebenwirkungen verstärken. Blutverdünner erzeugen zusätzliche Gerinnungshemmung durch Gabe von Omega-3 oder Curcumin.
Darmstabilisierende Mittel Pro-/Präbiotika: Stabilisieren die Darmbarriere, Mikrobiom und Zellstoffwechsel. Timing: Nach Therapieintervallen zur Regeneration.
Nochmals betonen möchten wir hier die Wichtigkeit, sich vor der Gabe von Nahrungsergänzungen kompetent beraten zu lassen - denn die Gesundheit des Hundes gehört in fachkundige Hände.
Vorschau auf den nächsten Blog: Einsatz von Immunmodulatoren – Natürliche Unterstützung nach der Krebstherapie
Nach einer intensiven Krebstherapie ist das Immunsystem oft stark geschwächt. Hier setzen natürliche Immunmodulatoren an. Substanzen wie Mistelpräparate, Vitalpilz-Extrakte, Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) oder Colostrum (Erstmilch) können gezielt dazu beitragen, das körpereigene Abwehrsystem wieder zu aktivieren und zu stabilisieren. Diese Naturstoffe wirken dabei nicht einfach unspezifisch stimulierend, sondern modulieren das Immunsystem – das bedeutet, sie helfen, das Gleichgewicht zwischen Aktivierung und Regulation wiederherzustellen. Sie können Impulse setzen, wenn die Immunantwort zu schwach ist, gleichzeitig aber auch überschießende Reaktionen – wie sie bei chronischen Entzündungen oder Autoimmunprozessen auftreten – abmildern. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, zentrale Immunzellen gezielt zu beeinflussen. Dazu gehören unter anderem die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), die für das Erkennen und Abtöten entarteter oder virusinfizierter Zellen zuständig sind, die Makrophagen, die als Fresszellen eine wichtige Rolle in der ersten Immunabwehr spielen, sowie die T-Lymphozyten, die als spezialisierte Abwehrzellen eine langfristige Immunüberwachung sicherstellen. Natürliche Immunmodulatoren können diese Zelltypen aktivieren, ihre Funktion stärken und so dazu beitragen, das Immunsystem gezielt in der Erholungsphase nach der Therapie zu unterstützen.
Vergleich: Nahrungsergänzungen vs. biologisch aktive Substanzen
Kategorie | Definition | Ziel | Typische Beispiele | Chancen | Risiken |
NEMs (Supplemente) | Präparate, die Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,Fettsäuren o. ä. Nährstoffe zuführen | Ausgleich von Mängeln, Unterstützung allgemeiner Funktionen | Vitamin D, Vitamin B-Komplex, Zink, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, Probiotika | Verbesserung des ErnährungsstatusUnterstützung Stoffwechsel und Organfunktionen | Überdosierung, meist keine direkte Wirkung auf Tumorzellen |
Biologisch aktive Substanzen mit antikarzinogener oder immunmodulierender Wirkung | Natürliche oder synthetische Stoffe, die gezielt in Tumorwachstum, Zellteilung oder Immunprozesse eingreifen | Beeinflussung Krankheitsverlaufs z. B. Tumorhemmung, Immunaktivierung | Sulforaphan, Curcumin, Resveratrol, Mistelpräparate, Beta-Glucane aus Vitalpilzen, Artemisinin, Colostrum | Potenziell antitumoral, Stärkung oder Modulation des Immunsystems, ergänzende Therapieoption | Wechselwirkung Chemo/ Bestrahlung, mögliche Nebenwirkungen (Leber/Niere), rechtlich Graubereich zwischen NEM und Arzneimittel |
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