Natürlicher & effektiver Zeckenschutz - nicht nur für krebskranke Hunde
- Leni (Admin)
- 21. März
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. März

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings erwacht nicht nur die Natur, sondern auch die Zecken. Sie werden besonders aktiv, sobald die Temperaturen steigen und lauern im hohen Gras oder Unterholz auf ihre Wirte. Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose übertragen. Viele Hundehalter greifen daher auf chemische Zeckenschutzmittel zurück, doch diese enthalten oft fragwürdige Inhaltsstoffe.
Gerade wenn es um Zeckenschutz für unsere Tiere geht, entfachen sich dazu hitzige Diskussionen: Chemie oder Natur? Doch darum soll es in diesem Beitrag nicht gehen. Unser Fokus liegt auf Hunden, die an Krebs erkrankt sind – denn für sie ist die Wahl des passenden Zeckenschutzes besonders wichtig. Ihr Immunsystem ist geschwächt, ihre Leber und Nieren sind oft belastet, und viele herkömmliche Präparate können zusätzliche Risiken für die ohnehin schon geschwächten Systeme bergen. Deshalb möchten wir hier keine Grundsatzdebatte führen, sondern konkrete Empfehlungen geben, die krebskranken Hunden bestmöglich helfen, ohne ihre Gesundheit weiter zu gefährden. Denn zum Glück gibt es zahlreiche natürliche Alternativen, die Zecken fernhalten, ohne den Körper zu belasten. In diesem Artikel erfährst du, welche pflanzlichen Mittel wirklich helfen und wie du deinen Hund natürlich vor Zecken schützen kannst.
1. Warum ist chemischer Zeckenschutz (nicht nur für kranke Hunde) problematisch?
Chemische Zeckenmittel gibt es in verschiedenen Formen, die unterschiedlich wirken:

Spot-ons: Werden auf die Haut aufgetragen (meist im Nacken, entlang der Wirbelsäule sowie am Schwanzansatz) und verteilen sich über den Fettfilm der Haut. Sie können zu Hautreizungen führen und enthalten oft Pestizide, die im Kontakt auch für Menschen und andere Haustiere problematisch sein können.
Tabletten: Diese werden oral verabreicht und über das Blut aufgenommen, sodass Zecken erst sterben, wenn sie den Wirt bereits gebissen haben. Dadurch besteht das Risiko der Erregerübertragung weiterhin mit zusätzlich toxischen Belastungen für den Magen-Darmtrakt und die Zellen.
Zeckenhalsbänder: Geben kontinuierlich Insektizide ab, die Zecken abwehren oder abtöten. Viele der Wirkstoffe sind besonders für empfindliche Hunde ungeeignet und können Hautreizungen, Allergien oder Vergiftungen verursachen.
Je nach Produktkategorie und Hersteller enthalten die obigen Mittel Isoxazoline, eine Wirkstoffklasse, die Nervengifte wie Fluralaner (Bravecto), Afoxolaner (NexGard) oder Sarolaner (Simparica) umfasst. Diese Substanzen greifen das Nervensystem von Parasiten an und töten sie – allerdings ist das nicht nur für die Zecken schädlich. Auch Kontaktgifte wie Fipronil (Frontline) und starke Nervengifte wie Permethrin/Pyrethroide (Exspot, Scalibor) oder Amitratz (Preventic) greifen das Nervensystem von Parasiten an und können beim behandelten Tier neben Hautreizungen, Veränderungen des Blutdrucks, neurologische Symptome oder Krampfanfälle verursachen. Selamectin, Moxidectin, Ivermectin (Stronghold, Advocate) werden zusätzlich auch als Entwurmungsmittel eingesetzt und wirken systemisch gegen Parasiten. Hier ist ganz besondere Vorsicht bei Collies und Hütehunden (MDR1-Gendefekt) angebracht!
Warum sind Inhaltsstoffe von handelsüblichen Zeckenschutzmitteln potenziell gefährlich?
Belastung für Leber und Nieren: Da die Wirkstoffe über den Stoffwechsel der Leber abgebaut werden, können sie gerade bei bereits geschwächten oder kranken Hunden eine zusätzliche Belastung darstellen.
Neurologische Nebenwirkungen: Die FDA (U.S. Food and Drug Administration) hat vor möglichen, neurologischen Nebenwirkungen und Schäden wie Zittern, Krampfanfällen, Ataxie und Lethargie gewarnt – selbst bei Hunden ohne Vorerkrankungen.
Beeinträchtigung des Immunsystems: Für krebskranke Hunde ist ein starkes Immunsystem entscheidend. Tierärzte berichten, dass u.a Isoxazoline Entzündungsreaktionen verstärken und möglicherweise das Immunsystem zusätzlich belasten könnten.
Langfristige und unkontrollierbare Wirkung im Körper: Zeckenmittel wirken auf zwei unterschiedliche Arten - systemisch oder repellierend. Systemische Mittel werden über die Haut oder den Blutkreislauf aufgenommen, sodass Zecken zubeißen und Blut saugen müssen, um die Wirkstoffe aufzunehmen – erst dann sterben sie ab. Repellierende Mittel hingegen schrecken Zecken bereits ab, bevor sie sich festbeißen. Sie bilden eine Art Schutzschild auf der Haut oder im Fell des Hundes, sodass die Parasiten gar nicht erst angreifen. Während systemische Mittel zwar eine zuverlässige Tötung der Zecken gewährleisten, können repellierende Mittel das Risiko eines Zeckenstichs und damit möglicher Krankheitsübertragungen reduzieren – ein wichtiger Faktor, insbesondere für empfindliche oder kranke Hunde. Manche der systemischen (chemischen) Mittel wirken mehrere Wochen - aktuell wird sogar eine neuartige Spritze beworben mit Wirkungsdauer von bis zu 12 Monaten! - was bedeutet, dass eventuelle Nebenwirkungen nicht rückgängig gemacht werden können. Einmal gegeben, ist die Substanz im Hund und man kann sie nicht einfach „absetzen“.
Unabhängig von der persönlichen Einstellung gegenüber dem Thema Parasiten- und Zeckenschutz sollte es daher einleuchtend sein, dass a) eine repellierender Ansatz Sinn macht, weil ein Biss optimaler Weise verhindert statt in Kauf genommen wird b) besonders empfindliche Hunde, ältere Vierbeiner oder Tiere mit geschwächtem Immunsystem bzw. einer Krebserkrankung nicht unnötig und zusätzlich mit Chemikalien belastet werden sollten. Daher lohnt sich der Blick auf natürliche Alternativen.
3. Natürliche Mittel gegen Zecken: Die besten Alternativen
Glücklicherweise gibt es zahlreiche pflanzliche Stoffe, die Zecken auf natürliche Weise abschrecken können. Welche das sind und welche am besten helfen, muss man u.U. am eigenen Tier und eventuell auch mit einer Kombination an individuell wirksamen Maßnahmen herausfinden. Hier sind für euch ausgewählt einige der besten Alternativen:
Der Klassiker: Kokosöl. Enthält Laurinsäure, welche die Zecken abschrecken kann. Einfach ins Fell verteilen und bei Bedarf auffrischen. Ist nicht jedermann Sache, da es leicht fettet.
Schwarzkümmelöl: Verändert den Körpergeruch des Hundes, sodass Zecken ihn meiden. Kann ins Futter gegeben oder verdünnt (!) auf das Fell aufgetragen werden.
Neemöl: Enthält Azadirachtin, das Insekten und Zecken nicht mögen; siehe oben.
Bierhefe: Enthält B-Vitamine, die verstoffwechselt Zecken abschrecken können. Einfach dem Futter beigeben; stärkt zudem auch Haut und Fell.
Zitronen- und Geraniölöl: Enthalten Duftstoffe, die potentiell Zecken vertreiben. Einen Versuch wert ist das Produkt "Napani BUG-OFF" - eine 100 % naturreine, ätherische BIO Ölmischung zur äußerlichen Anwendung beim Hund. Zecken benutzen circa 100 Chemorezeptoren an ihren Beinen zum Erriechen von Duftmolekülen, so dass sie sofort erkennen, wenn ein "leckerer" Wirt vorbeistreift. Die meisten Insekten haben dabei sehr empfindliche „Nasen“ und meiden prägnante, ätherische Gerüche. Die Kombination ätherischer Öle wirkt auf sie daher abstoßend und kann den Befall reduzieren. Hier erhältlich.

Wer eine einfache und zugleich effektive Lösung sucht, kann auch auf natürliche Zeckenschutz-Sprays oder Spot-ons zurückgreifen. Diese enthalten meist ebenfalls eine Mischung aus ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten und sind simpel in der Anwendung. Wir haben zwei Empfehlungen für euch herausgesucht, mit denen wir selbst gute Erfahrungen gemacht haben:
Latanis Spot on Lösung H16vet: Hier erhältlich: froehlicher-hund-shop
Ein pflanzlicher Zeckenschutz komplett ohne Chemie; die Spot-On Lösung basiert auf dem Margosa Extrakt vom Niembaum nebst Geraniol. Einfach anzuwenden und zieht schnell ein. Bis zu 4 Wochen fernhaltend und vernichtend. Die Wirkstoffe durchdringen nicht die Haut und gelangen daher auch nicht in den Blutkreislauf des Tieres (bei uns ca. 80% Erfolgsquote).
Inuzid Spray: Hier erhältlich
Ein natürliches Spray mit repellierenden Eigenschaften. Enthält ätherische Öle aus dem Extrakt von Mutterkraut (bei uns ca. 90% Erfolgsquote). Diese gelangen ebenfalls nicht in den Blutkreislauf und sind deswegen auch für Hunde- und Katzenwelpen ab der 12. Lebenswoche anwendbar. Mit der praktischen Sprühflasche einfach aufzutragen, kann es direkt auf das Fell aufgesprüht oder als Umgebungsspray für Körbchen und Auto eingesetzt werden. Manche Hunde mögen das "Sprühgeräusch" nicht, dann einfach auf die Handflächen vorsprühen und anschließend im Fell verteilen.

4. Zeckenabwehr durch Prävention und Ernährung
Der beste Zeckenschutz beginnt, bevor dein Hund überhaupt gebissen wird. Dazu gehört es auch, Zecken-Hotspots zu meiden – vor allem hohes Gras, dichtes Unterholz und feuchte Wälder, wo die Tiere besonders aktiv sind. Es versteht sich von selbst, dass man zusätzlich zu einem vorausschauendem Verhalten mit dem regelmäßigen Absuchen des Hundes nach einem Aufenthalt im Freien prophylaktisch vorgehen kann. Besonders an Ohren, Achseln, Bauch und zwischen den Zehen, denn dort setzen sich Zecken bevorzugt fest. Auch regelmäßiges Bürsten hilft, sie frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Ein gut gepflegtes, nicht verfilztes Fell erschwert Zecken das Festkrallen.
Neben äußerlichen Anwendungen kann auch die Ernährung deines Hundes eine wichtige Rolle im Zeckenschutz spielen. Bestimmte Nährstoffe verändern von innen heraus den Hautgeruch des Hundekörpers und machen ihn damit weniger attraktiv für Zecken. Beispielsweise Knoblauch in kleinen Mengen, Omega-3-Fettsäuren, welche die Hautbarriere stärken und auch Kurkuma können den Organismus für Lästlinge unattraktiv machen. Ein interessanter Ansatz - während der Floh- und Zeckensaison kurweise ca. 4 Wochen unters Futter gemischt - ist die Napani Bio-Zistrosenmischung: durch den Gehalt an Antioxidantien, Polyphenolen, Harzen und B-Vitaminen kann das Hautmilieu so verändert werden, dass Zecken die Wirte (Hunde) eher doof finden.
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5. Fazit: Natürlicher Zeckenschutz als gesunde Alternative
Ein effektiver Zeckenschutz muss nicht zwingend chemisch sein. Natürliche Mittel können ebenso eine sichere und unbedenkliche Alternative sein. Besonders Hunde mit gesundheitlichen Problemen, wie (überstandenen) Krebs oder empfindlichen Organen profitieren von einem chemiefreien Schutz. Falls du Fragen zu natürlichem Zeckenschutz hast, stehen wir dir gerne zur Verfügung:
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